Medikament gegen seltene Krankheit tötet Malariamücken

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Ein Medikament zur Behandlung von Tyrosinämie kann Malariamücken außer Gefecht setzen. Forschende hoffen auf eine kostengünstige Lösung für die Mückenbekämpfung. 

Ein Medikament gegen eine seltene Stoffwechselkrankheit könnte nun auch bei der Bekämpfung von Malariamücken helfen. Der Wirkstoff Nitisinon, der in der Schweiz zur Behandlung von Tyrosinämie Typ 1 zugelassen ist, macht menschliches Blut für die Mücken giftig. Grund dafür ist ein Enzym, das Mücken zur Verdauung von Blut benötigen, das durch Nitisinon gehemmt wird. In Tests wurden durch das Blut sowohl junge als auch alte Malariamücken, einschließlich resistenter Arten, rasch getötet. Die Studienergebnisse wurden nun von einem internationalen Forschungsteam, an dem auch Schweizer Wissenschafter:innen beteiligt waren, in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.  

Obwohl Nitisinon teuer ist – die Behandlung kann bis zu 380.000 US-Dollar pro Jahr kosten – könnte die Nutzung des Medikaments zur Mückenbekämpfung helfen, die Kosten zu senken und die Verfügbarkeit für die Behandlung seltener Krankheiten zu erhöhen. In der nächsten Phase der Forschung wollen die Wissenschafter:innen herausfinden, welche Dosierung am effektivsten gegen Mücken wirkt. (kagr/APA) 

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