Der deutsche Arzneimittelhersteller Stada übernimmt für umgerechnet 592 Millionen Euro vor allem OTC-Bereiche vom japanischen Pharmakonzern Takeda.
Für Takeda ist der Deal mit Stada der vierte Spartenverkauf in den vergangenen sechs Monaten. Die Japaner hatten angekündigt, sich von Produkten in Höhe von rund 10 Milliarden Dollar zu trennen, die der Konzern nicht mehr als Kerngeschäft ansieht. Zuvor hatte Takeda den Biotechkonzern Shire gekauft. Zum nun abgegebenen Portfolio gehören rund 20 rezeptfreie Gesundheitsprodukte und verschreibungspflichtige Medikamente. Für den Arzneimittelhersteller Stada ist es der bisher größte Zukauf seiner Unternehmensgeschichte.
Mit der Übernahme baut das Unternehmen vor allem das Geschäft in Russland, wo Stada schon stark vertreten ist, weiter aus. Rund 500 Vertriebs- und Marketingmitarbeiter sollen von Takeda zu Stada wechseln. Für die Produktion der Produkte wird zunächst weiter Takeda verantwortlich sein. Stada erwäge, die Herstellung selbst zu übernehmen, das werde dann frühestens Ende 2020 der Fall sein, sagte ein Sprecher. Der Abschluss des Deals, der mit Krediten finanziert wird, wird für das erste Quartal nächsten Jahres erwartet.
Stada gehört seit 2017 den Finanzinvestoren Bain und Cinven, die das Unternehmen für gut 5 Milliarden Euro übernommen hatten. Am Markt war erwartet worden, dass die neuen Eigner Stada als Plattform für weitere Zukäufe nutzen, bisher hatte der Arzneimittelhersteller von größeren Deals aber Abstand genommen. Zu Wochenbeginn hatte Stada dann den Kauf der tschechischen Firma Walmark angekündigt. Das Unternehmen ist ein Hersteller von Consumer-Health-Produkten in Osteuropa mit einem breiten Portfolio an Markenprodukten in verschiedenen wachstumsstarken Kategorien. Der Kaufpreis liegt im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. (APA)