Der Pharma-Riese GlaxoSmithKline hat ein Milliardenangebot für den mit Pfizer zusammengelegten Consumer Healthcare-Bereich erhalten. Interessent ist ein Konsumgüterkonzern.
Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever hat am Samstag sein Interesse an der Konsumgütersparte des Pharma-Riesen GlaxoSmithKline (GSK) bestätigt. Britische Medien hatten davor berichtet, dass Unilever, bekannt für Langnese-Eis, Knorr-Saucen oder Signal-Zahnpasta, rund 60 Milliarden Euro geboten habe. Allerdings hätten GSK und Pfizer – das Unternehmen hält eine Minderheit an der Sparte – dies als zu niedrig abgelehnt. Mit dem Offert würden die Sparte sowie ihre zukünftigen Aussichten fundamental unterbewertet, erklärte GSK in einer Stellungnahme am Samstag. Zuvor hatte Unilever sein Angebot bestätigt. „GSK Consumer Healthcare ist ein führendes Unternehmen im attraktiven Bereich der Verbrauchergesundheit und würde strategisch gut zu Unilever passen, das sein Portfolio weiter umgestaltet“, teilte Unilever mit.
GSK Consumer Healthcare ist 2019 eine Transaktion mit Pfizer eingegangen, um die Consumer-Healthcare-Geschäfte in einem neuen, weltweit führenden Consumer-Healthcare-Joint-Venture zusammenzuführen. „Innerhalb von drei Jahren nach Abschluss der Transaktion beabsichtigen wir, das Joint Venture durch eine Abspaltung zu trennen“, teilte der Konzern damals mit. GSK-Chefin Emma Walmsley plant, die Verbrauchersparte ihres Unternehmens an die Börse zu bringen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte im Herbst berichtet, dass sich dafür Finanzinvestoren interessieren. Unklar ist, ob Unilever das Angebot aufstocken kann und will. Die Möglichkeit einer Einigung soll aber noch bestehen. Zur GSK-Sparte Consumer Healthcare gehören unter anderem Voltaren-Schmerzsalbe, Sensodyne-Zahnpasta, Nahrungsergänzungsmittel der Marke Centrum oder Otriven-Nasenspray. (red/APA)