Mehr Raum für Innovationen im Gesundheitssystem gefordert

© Aslan Kudrnofsky

Das 121. Gesundheitspolitische Forum machte sich am Dienstag auf den Weg in die digitale Zukunft: Experten diskutierten über Innovationen und was es braucht, um diesen zum Durchbruch zu verhelfen.

Hochrangige Experten diskutierten bei der 121. Ausgabe des Gesundheitspolitischen Forums der Karl Landsteiner Gesellschaft über die Möglichkeiten, die Innovationen sowohl für den einzelnen Patienten als auch für den Wirtschaftsstandort Österreich bieten können und darüber, was getan werden muss, um Innovationen zu ermöglichen. Einig waren sich alle, dass – so sehr Österreich auch unter der Pandemie leidet, diese es auf der anderen Seite in kurzer Zeit ermöglicht hat, Dinge wie die eMedikation, den eImpfpass oder das eRezept umzusetzen, über die noch vor kurzem nur geredet worden war. Einhellig war der Tenor darüber, dass bei der Umsetzung von Innovationen aber nicht auf eine Pandemie gewartet werden solle, sondern dass dafür immer Mittel und Wege zur Verfügung stehen sollten.

Dazu müssten die öffentliche Hand, die Universitäten und der private Sektor eine Gemeinschaft bilden, forderte Jan Oliver Huber, Leiter des Gesundheitspolitischen Forums. Die notwendigen Innovationen sollten sich nicht nur auf die jeweiligen Therapien beziehen, sondern auch in einer Anpassung bei Prozessen, Strukturen, Organisationsformen, gesetzlichen Regelungen, Finanzierung und Kommunikation stattfinden.

Digitalisierung und Technologie im Gesundheitsbereich dürften aber immer nur ein Mittel zum Zweck sein, sagte Michael Heinisch, Geschäftsführer und Vorsitzender der Vinzenz Gruppe: „Unsere Aufgabe ist es, den PatientInnen mit fachlicher Kompetenz und menschlicher Zuwendung zu begegnen.“ Neben Produktinnovationen wie der Impfstoffentwicklung benötige man aber vor allem auch regulatorische Innovationen, „also ein System, das Neuerungen entsprechend zulässt und in eine Versorgungsrealität bringt“, betonte Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH. Für Katharina Reich, Sektionschefin im Gesundheitsministerium beginnt Innovation dort, „wo wir sie unmittelbar für den Patienten spürbar machen.“ Für die Zukunft sei es wichtig, die Telemedizin auszubauen. (red)

Die ganze Veranstaltung kann unter diesem Link angesehen werden: https://www6.billrothhaus.at/podcasts/2021/temp/121gpf_roh_1.mp4