Die Elektronische Gesundheitsakte soll Gesundheitsberufen die Arbeit erleichtern. Zuletzt gab es allerdings Probleme mit dem System. Damit stellt sich auch die Frage, wie man mit technischen Hürden im Medizinbereich umgehen soll.
Klar ist, dass immer mehr neue Technologien im Gesundheitswesen und der Medizin Einzug halten. Sie machen die Systeme effizienter, kostengünstiger, entlasten die Gesundheitsberufe. Sie sind aber nicht fehlerlos. Wir kennen das Gefühl, wenn einmal das Handynetz ausfällt, Facebook streikt oder ganz einfach der eigene Computer abstürzt – das nervt und es führt einem vor Augen, wie ohnmächtig man schon der Technik ausgeliefert ist. Damit werden wir uns wohl abfinden müssen, denn ohne Probleme funktionieren die Systeme noch lange nicht. „Die Technik entwickelt sich vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen“, soll Antoine de Saint-Exupéry gesagt haben. Oracle-Chef Larry Ellison soll das Zitat einmal erweitert haben um den Satz: „Willkommen in Phase 2.“
Damit scheinen sich auch die meisten Ärzte und Apotheker abzufinden. Eine Blitz-Umfrage von RELATUS zeigt ein klares Bild: 78 Prozent der befragten Ärzte und Apotheker sind der Meinung, dass ELGA bei ihnen nach Plan läuft und Probleme in einer Startphase dazu gehören. Nur 22 Prozent sind mit dem System unzufrieden und wünschen sich Änderungen. Dass die Ärztekammer dennoch auf einen Stopp drängt, ist nachvollziehbar. Es ist ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass alle Ärzte ordentlich arbeiten können. Und klar ist auch, dass die Komplexität der Systeme weiter zunehmen wird. (rüm)