Laut einer neuen Umfrage vermissen die Österreicher:innen Fairness in der Gesundheitsversorgung. Kritik gibt es an Gesundheitsberufen.
Wird der Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit geringem Einkommen immer schwieriger? Die Antwort, die der Austrian Health Report erhoben hat, fällt eindeutig aus: Acht von zehn Österreicher:innen sind demnach der Meinung, dass Menschen, die es sich leisten können, schneller behandelt werden. Nur 14 % finden die Wartezeiten auf Termine, Behandlungen und Operationen ausreichend kurz. Die Zwei-Klassen-Medizin ist in der Wahrnehmung der Bevölkerung damit längst angekommen. Der Gesundheitsreport, erstellt im Auftrag von Sandoz, umgesetzt von IFES, zeigt in diesem Punkt auch, dass es ausnahmsweise keine Gender-Unterschiede gibt: Männer wie Frauen erleben die Situation ident – jeweils 79 % sind der Meinung, dass es eine Zwei-Klassen-Medizin in Österreich gibt.
Geringfügige Unterschiede in der Wahrnehmung zeigen sich bei jungen Menschen bzw. bei Menschen, die sich in Ausbildung befinden: In der Generation Z (unter 30 Jahre) sind 69 Prozent dieser Meinung, bei Menschen in Ausbildung 61 Prozent. Interessanterweise wird Benachteiligung in der Gesundheitsversorgung von Menschen mit einem Haushaltseinkommen über 3.500 Euro genauso erlebt (81 %) wie von Menschen mit niedrigerem Einkommen. Nach Regionen betrachtet wird die Zwei-Klassen-Medizin vor allem im Burgenland überdurchschnittlich oft erlebt (90 %). Nur knapp die Hälfte (49%) der Österreicher:innen ist mit der Qualität der medizinischen Versorgung in Österreich (sehr) zufrieden. „Ein gerechter Zugang zu medizinischen Leistungen sollte eine Selbstverständlichkeit sein“, resümiert Peter Stenico, Country President Sandoz Österreich. (ehs)