Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat am Donnerstag Fälle von mutmaßlichem schweren Anlagebetrug mit einem Gesamtschaden von fast einer halben Milliarde Euro öffentlich gemacht.
Systematische Fälle von mutmaßlich schwerem Anlagebetrug mit einem Gesamtschaden von fast einer halben Milliarde Euro weltweit ermittelt derzeit die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen Ermittlungsbehörden. In Österreich wird bis dato von 5.500 geschädigten Anleger:innen mit einem mutmaßlichen Gesamtschadensbetrag in der Höhe von 19 Millionen Euro ausgegangen, berichtet die Behörde. In einigen dieser systematischen Fälle wurden zuletzt in Österreich mehrere Hausdurchsuchungen durchgeführt, gegen mehrere Beschuldigte grenzübergreifend ermittelt, und zuletzt auch eine Person in Klagenfurt festgenommen.
Den Anleger:innen wurden dabei u.a. via Internet gewinnbringende Investments mit hohen Renditen vorgespiegelt – einerseits durch sogenanntes „Crowdgrowing“ in den gemeinschaftlichen Anbau und Verkauf von medizinischen Cannabis- und CBD-Produkten durch Plattformen wie „Juicy Fields“ und „My First Plant“, und andererseits in angeblich eigens geschaffene Kryptowährungen oder Immobilien unter Namen wie „EXW“ bzw. „EXW-Wallet und EXW-Token“. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen besteht jedoch der Verdacht, dass die veranlagten Gelder zum überwiegenden Teil tatsächlich nie investiert wurden, berichtet die WKStA in einer Aussendung. Zur raschen und effizienten Führung der komplexen und systematisch ähnlichen Verfahren hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein eigenes Ermittlungsteam gegründet, in dem ein Teamleiter mit drei Staatsanwält:innen zusammenarbeitet. (rüm)