Igor Adameyko, Entwicklungsbiologe am Zentrum für Hirnforschung der MedUni Wien, erhält einen Synergy Grant des European Research Council. Das internationale Kooperationsprojekt unter Koordination des MedUni-Wien-Forschers geht der Kommunikation zwischen Körperzellen nach.
Das von der EU geförderte Projekt „KILL-OR-DIFFERENTIAT“ ist mit einer Gesamtsumme von 9,33 Millionen Euro dotiert. Adameyko koordiniert das internationale Projekt-Team, das Forschungsgruppen aus den USA (Harvard Medical School), Schweden (Karolinska Institutet) und Frankreich (Institut Curie) umfasst. Ziel des Projekts ist die Entschlüsselung der Kommunikation zwischen Zellen, um in weiterer Folge neue Therapieansätze gegen Krebs zu finden. „Dank neuer Methoden wie Single-cell transcriptomics können wir in jede einzelne Zelle hineinblicken und auslesen, welches Programm sie fährt“, erklärt Adameyko. „Die Analyse der Genexpression soll uns helfen, die Signale der Zellen untereinander zu entschlüsseln. Dann können wir die Sprache der Zellen verstehen, die sich für uns bis jetzt noch wie ein unknackbarer Code darstellt.“
Ansatzpunkt ist das Neuroblastom, eine häufige Krebsart im Kindesalter. Dazu wird eine Gruppe mit verschiedenster Expertise zusammenarbeiten, um neue Lösungsansätze auszuprobieren. Peter Kharchenko aus Harvard bringt biomedizinische Informatik ein, die Gruppe um Susanne Schlisio aus Schweden forscht auf dem Gebiet der onkologischen Biologie, und Olivier Delattre in Paris ist pädiatrischer Onkologe. Igor Adameyko selbst ist Experte auf dem Gebiet der Entwicklungsbiologie. Für das Team der MedUni Wien stehen rund 2,5 Millionen Euro der Fördersumme zur Verfügung. (red)