Lungenfachärzte empfehlen den Ausbau des stationären Angebots zur Rauchentwöhnung. Die Apothekerkammer macht auf die Beratung in Apotheken und Entwöhnungsprodukte aufmerksam.
Im Fokus zahlreicher Initiativen steht der Weltnichtrauchertag am Montag. Unter anderem fordert die Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) einen Ausbau der stationären Raucherentwöhnung. Gemeinsam und in einem speziellen Setting abseits des Alltags gelinge der Schritt in eine qualmlose Zukunft einfach leichter, heißt es in einer Aussendung. Alle pulmologischen Rehazentren bieten Programme zur Tabakentwöhnung an. Neben ambulanten Optionen gibt es in einigen Gesundheitseinrichtungen auch stationäre Rauchentwöhnung, wurde betont. In den stationären Einrichtungen steht ein multiprofessionell-interdisziplinäres Team aus Psychologen und Ärzten bereit. „Die Unterstützung Entwöhnungswilliger ist ganz bestimmt ausbaufähig“, sagt ÖGP-Generalsekretär Bernd Lamprecht.
Die Coronavirus-Pandemie ist ein Grund mehr, mit dem Rauchen aufzuhören – darauf verweist die Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und zu sterben, ist für Raucher bis zu 50 Prozent höher als für andere“, zitierte die Organisation WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. „Mit dem Rauchen aufzuhören, ist deshalb das beste, was Raucher tun können, um sowohl ihr Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung zu verringern als auch das Risiko, Krebs und Herz- und Atemwegserkrankungen zu bekommen“, betonte Ghebreyesus. Weltweit gibt es nach WHO-Schätzungen 1,3 Milliarden Tabaknutzer. Mehr als acht Millionen Menschen sterben jedes Jahr infolge des Tabakkonsums.
Anlässlich des Weltnichtrauchertages warnte auch die Österreichische Apothekerkammer in einer Aussendung vor den gesundheitlichen Gefahren. „Um sich das Rauchen nachhaltig abzugewöhnen, bieten die Apotheken für alle Altersgruppen eine spezielle Raucherberatung an und unterstützen dabei, die schlechte Gewohnheit endlich los zu werden“, betonte Apothekerkammer-Vizepräsident Raimund Podroschko. Eine Nikotinersatztherapie könne dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören – ohne die Nebenwirkungen eines Nikotinentzugs wie Nervosität oder Gewichtszunahme, erläuterte Podroschko. „Für Aufhörwillige steht eine breite Palette an Nikotinersatzpräparaten zur Verfügung: vom Nikotinkaugummi oder Nikotinpflaster über den Nikotin-Inhalator bis zum Mundspray.“ (red)