Mentale Probleme haben insgesamt und speziell wegen der Coronapandemie quer durch die Gesellschaft zugenommen. Man habe nun die Mittel für Psychotherapie und Co aufgestockt, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein bei den Gesundheitsgesprächen in Alpbach.
Die Pandemie hat psychischen Stress oft gesteigert, genauso wie die Einsamkeit mancher wegen Kontaktbeschränkungen. Besonders von psychischen Krankheiten betroffen sind ärmere Bevölkerungsschichten. Aber auch die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die mit psychischen Problemen kämpfen, steigt, sagte Gesundheitsminister Mückstein (Grüne) beim Europäischen Forum Alpbach. Corona und Maßnahmen gegen das Virus hätten die Ängste der Menschen in vielen Fällen gesteigert, sagte der Allgemeinmediziner und Politiker am Sonntagvormittag. Die Maßnahmen zum Schutz der physischen Gesundheit wie Kontaktbeschränkungen und Lockdowns seien aber alternativlos gewesen. Der psychische Stress sei dadurch aber oft angestiegen. Dazu kämen wirtschaftliche Folgen wie eine erhöhte Arbeitslosigkeit.
„Die psychosozialen Bedürfnisse der Bevölkerung dürfen nicht vergessen werden“, betonte Mückstein. Es gebe viele Herausforderungen im Gesundheitsbereich. „Wir müssen mentalen Krankheiten aber sicher eine spezielle Aufmerksamkeit widmen.“ Insgesamt würden zu wenige Betroffene psychologische Hilfe in Anspruch nehmen beziehungsweise bekommen. „Gründe dafür sind etwa ein Mangel an Wahrnehmung psychischer Erkrankungen und eine Stigmatisierung.“ Die Zahlen von Betroffenen würden steigen, speziell bei Kindern und Jugendlichen. „Wir müssen sie so schnell wie möglich effektiv unterstützen.“ (red/APA)