Die Gesundheitsförderung fristet in Österreich ein Mauerblümchen-Dasein, was dazu führt, dass die Österreicher zwar relativ lang, dabei aber oft nicht beschwerdefrei leben. Das soll sich künftig ändern.
Im Gesundheitsministerium will man mit dem Schwerpunkt „Gesundheitsförderung 21+“ ansetzen. „Unser Ziel ist es, allen ein langes Leben bei guter Gesundheit zu ermöglichen“, erklärte Ressortchef Wolfgang Mückstein (Grüne) im Vorfeld einer Online-Auftaktveranstaltung am Mittwoch. Die gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die langjährige Unterfinanzierung der Gesundheitsförderung und die bisher noch unzureichende Berücksichtigung neuer Herausforderungen, etwa die Auswirkungen der Klimaveränderung für die Gesundheit der Menschen, seien Gründe für den Start der Initiative, betonte Mückstein in einer Aussendung. Gemeinsam mit dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) wurden sechs Fördercalls ausgeschrieben. Die Investitionen für den neuen Schwerpunkt, inklusive aller Projekte, Fördercalls und des Zukunftsprozesses belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro.
Das sei eine Verdoppelung des Budgets für die Gesundheitsförderung, sagte der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner: „Nicht nur, dass wir schon in diesem Jahr sechs Millionen Euro mehr für Projekte zur Verfügung haben, es ist auch ein Zeichen des Umdenkens. Gesundheitsvorsorge ist das Gebot der Stunde. Das ist die Lehre, die wir aus der Pandemie ziehen müssen.“ Lange Jahre sei die Gesundheitsförderung in Österreich vernachlässigt worden. Ab nun werde dafür deutlich mehr Budget zur Verfügung stehen. „Das ist eine Investition am richtigen Platz. Langfristig fahren wir mit besseren Präventionsprojekten billiger wie mit der Pflege chronisch kranker Menschen“, sagt Schallmeiner. (red)