Impfpflicht für Gesundheitsberufe und alle über 50jährigen, weniger Lockdownphasen und weniger Infektionsfälle: Es gibt ein Nachbarland, das deutlich besser dasteht, als Österreich.
Österreich ist das einzige Land in Europa mit einer Impfpflicht? Und Auswirkungen auf die Impfzahlen hat die Impfpflicht nicht? Italien hat als erstes EU-Land eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal eingeführt, die dann auch auf Lehrer und Sicherheitskräfte ausgedehnt wurde. Am 8. Jänner wurden schließlich alle über 50-Jährigen verpflichtet, sich immunisieren zu lassen. Wer sich nicht impfen lässt, muss mit einer Strafe von 100 Euro rechnen. Das Ergebnis: 91 Prozent der Menschen in Italien im Alter von über zwölf Jahren haben zumindest eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, berichtete der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza zum Wochenbeginn.
„Die Epidemiekurve sinkt, ohne dass wir einen hohen Preis für die Schließungen zahlen mussten“, sagte der Gesundheitsminister in einem TV-Interview. Die Regierung könne daher einiges lockern. So sei am Freitag die Maskenpflicht im Feien gefallen. „Die Maske war in den letzten Monaten ein grundlegendes Hilfsmittel und ist es immer noch: Sie sollte immer in geschlossenen Räumen und im Freien bei Menschenandrang getragen werden“, sagte Speranza. Am 31. März wird der seit zwei Jahren geltende Ausnahmezustand wegen der Pandemie nicht verlängert werden, doch das wissenschaftliche Komitee CTS, das die Regierung beraten hat, wird weiterhin im Einsatz bleiben. „Wir haben in diesen zwei Jahren Seite an Seite mit den Wissenschaftern gearbeitet, und das wird sich auch nicht ändern“, erklärte der Minister. (APA/red)