Nachfrage nach medizinischem Cannabis boomt

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Seit Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert ist, steigt dort die Nachfrage nach medizinischem Cannabis enorm. Das sorgt auch für Debatten.

Patient:innen, die auf medizinisches Cannabis angewiesen sind, können das seit der Teilliberalisierung in deutschen Apotheken erwerben. Cannabis-Unternehmen berichtet laut der Zeitung „Handelsblatt“ von einer Nachfragesteigerung von bis zu 100 Prozent. Zwischen 2017 und 2022 hat sich die Zahl der cannabishaltigen Zubereitungen und Fertigarzneimittel mit Cannabis in den deutschen Apotheken auf rund 420.000 fast verzehnfacht, berichtet das „Handelsblatt“. An Apotheken geliefertes Cannabis zu medizinischen Zwecken stieg sogar noch mehr zu: machte es 2017 noch 0,99 Tonnen aus, waren es 2022 bereits 14,84 Tonnen. Beobachter:innen äußern laut Medienberichten allerdings die Sorge, dass die Verschreibung von medizinischem Cannabis zu leicht wird.

Schon seit 2017 gibt es in Deutschland medizinisches Cannabis auf Rezept. Die Hürden waren bis zum 1. April dieses Jahres hoch: Die Medikamente gab es nur mit einem Betäubungsmittelrezept, dessen Durchschläge Ärzt:innen und Apotheker:innen drei Jahre aufbewahren mussten. Apotheker:innen mussten streng vermerken, wie viel Gramm Cannabis sie abgaben, und die Mittel in Tresoren lagern. Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass die ärztliche Behandlung und die Verordnung von Arzneimitteln grundsätzlich nach den allgemein anerkannten fachlichen Standards zu erfolgen sei. (red)