Nächster Ärzte-Vorstoß für Arzneimittel-Abgabe in Ordinationen

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Die Ärztekammer drängt weiter auf ein Dispensierrecht für alle Ärzt:innen. Die jüngste Argumentation dafür ist durchaus überraschend.

Österreich niedergelassene Ärztinnen drängen weiter auf ein Dispensierrecht. Diesmal mit einer skurrilen Begründung: Man will den Apotheker:innen helfen. Die Arbeitsbelastung in den Apotheken sei derzeit ziemlich hoch, denn derzeit müssten Apotheker „wahnsinnig viel Zeit“ dafür aufwenden, aufgrund von Lieferengpässen nach Ersatzmedikamenten zu suchen, meinte zuletzt die Apothekerkammerpräsidentin in einem Interview, argumentiert Edgar Wutscher, Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte der Österreichischen Ärztekammer.

Der Hilferuf bleibe nicht ungehört, meint er: „Gegen den Engpass selbst können wir leider nichts tun, aber wir können die Apotheker gerne entlasten, indem wir unseren Patienten direkt die verfügbaren Medikamente geben, die sie benötigen“, spricht er sich für ein Dispensierrecht für alle Ärzt:innen aus: „Patientinnen und Patienten bekommen ihr Medikament diskret, direkt, rasch und unkompliziert in den Ordinationen oder bei Hausbesuchen, was natürlich auch der Infektionsprophylaxe nutzt – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, meint der ÖÄK-Vizepräsident. Die Apothekerkammer will umgekehrt den Notfallparagrafen erweitern und wirkstoffgleiche Medikamente abgeben dürfen. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) denkt sogar über eine Aut idem-Lösung nach. (rüm)