Neue Empfehlungen für sichere Arzneimittelversorgung

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Wie kann der Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten für europäische Bürger:innen nachhaltig gesichert werden? Ein neuer Strategiebericht der Critical Medicines Alliance gibt Antworten. 

Ein klares Bekenntnis zu einer europäischen Lösung – das ist der neue Strategiebericht der Critical Medicines Alliance, ein Zusammenschluss aus Organisationen aus dem zivilgesellschaftlichen und aus dem Gesundheitsbereich, darunter Universitäten, Behörden sowie Institutionen und Unternehmen aus Handel und Industrie der EU-Länder. Einige Empfehlungen der Critical Medicines Alliance zielen darauf ab, den Pharmastandort Europa durch die Einbindung lokaler und nachhaltiger Produktion zu stärken. Andere sehen vor, Unternehmen bei der Diversifizierung ihrer Lieferketten zu unterstützen und Maßnahmen zur Verringerung von Abhängigkeiten zu setzen. Der Report spricht sich auch klar für europäische Lösungen anstatt nationaler Alleingänge aus. Darüber hinaus dient der Strategiebericht als Richtschnur für die Arbeit der Europäischen Kommission, der Mitgliedstaaten und anderer EU-Entscheidungsträger:innen, wenn diese sich für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen entscheiden. 

Für die österreichische Industrievertretung Pharmig ist der Bericht ein „wichtiger Meilenstein zur Sicherung des Zugangs zu lebenswichtigen Medikamenten für die europäischen Bürger:innen“. Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig, betont in diesem Zusammenhang, dass es in Europa in den meisten Fällen genügend Arzneimittel gäbe – Engpässe entstünden zuweilen aber deshalb, dass die Ware nicht am richtigen Ort ist. Er fordert daher gesetzliche Bestimmungen, die es erlauben, „dass Medikamente schnell und unbürokratisch in das Land oder die Region gebracht werden können, wo sie am dringendsten gebraucht werden“. Inwieweit die Empfehlungen der Allianz in den für März angekündigten Critical Medicines Act einfließen werden, bleibe abzuwarten. (red)