Die Corona-Immunität der Bevölkerung ermöglicht eine neue Impfempfehlung des Nationalen Impfgremiums. Ein neuer Varianten-Impfstoff wird kommende Woche erwartet.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich in der Bevölkerung eine gute Immunität gegen das Coronavirus aufgebaut. Die verantwortliche EU-Behörde ECDC geht davon aus, dass in den vergangenen drei Jahren praktisch jeder Mensch Kontakt mit Corona hatte – sei es durch Impfungen oder eine durchgemachte Infektion. Das hat das Nationale Impfgremium nun in eine Neufassung des Nationalen Impfplans eingearbeitet. Im Herbst wird nur noch eine Impfung empfohlen – grundsätzlich für Personen ab 12 Jahren, besonders für Risikopersonen und Menschen ab 60 Jahren. Auch bisher ungeimpfte Personen gelten mit einer Impfung mit einem angepassten Variantenimpfstoff als ausreichend geschützt. Ein an XBB.1.5-Varianten angepasster Impfstoff wird bereits kommende Woche in Österreich erwartet. Auch bei den Impfungen gegen RSV, Meningokokken und Hepatitis A gibt es neue Impfempfehlungen. Der aktualisierte „Impfplan Österreich“ wird Anfang kommender Woche auf sozialministerium.at/impfplan veröffentlicht.
„Auch wenn wir die Corona-Pandemie weitgehend hinter uns gelassen haben, wird uns das Virus noch weiter beschäftigen“, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). „Nach drei Jahren Pandemie haben sich aber die Rahmenbedingungen deutlich verändert: Die Immunität ist deutlich höher, uns stehen Impfstoffe und COVID-19-Medikamente zur Verfügung. Nach wie vor gilt: Die Impfung ist der beste Schutz. Vor schweren Krankheitsverläufen und vor Long COVID.“ Katharina Reich, Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheiter ergänzt: „Mit der bestehenden Immunität innerhalb der Bevölkerung ist künftig eine Impfung für einen wirksamen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen ausreichend. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Empfehlungen der europäischen Gesundheitsbehörden sowie des Nationalen Impfgremiums erlauben es, auch bei der Corona-Schutzimpfung unseren Fokus auf eine Auffrischung im Herbst zu richten.“ Die erste Lieferung der neu zugelassenen Variantenimpfstoffe in Österreich wurde für kommende Woche angekündigt. Sie werden anschließend an die jeweiligen Bundesländer ausgeliefert. Impfungen sind bei zahlreichen niedergelassenen Ärzt:innen verfügbar, teilweise auch bei öffentlichen Impfstellen von Städten und Gemeinden. (rüm)