Europäische Ermittler haben bei einem Großeinsatz gegen gefälschte Medikamente und Doping 544 Menschen festgenommen. Substanzen und Präparate im Wert von 63 Millionen Euro wurden beschlagnahmt.
Justiz- und Ermittlungsbehörden in 26 Ländern waren beteiligt, darunter auch Österreich. Laut dem österreichischen Bundeskriminalamt wurden die „Operation Shield II“ unterstützt und gemeinsam mit dem Finanzministerium Schwerpunktkontrollen in den Postverteilerzentren und am Flughafen in Schwechat durchgeführt. Festnahmen oder Anzeigen gab es in Österreich nicht. Überwiegend wurden demnach Doping-Präparate und vermeintliche Corona-Heilmittel beschlagnahmt. Im Fokus der Ermittler standen Banden, die mit Doping-Substanzen handelten und gefälschten Medikamenten zur Behandlung von Krebserkrankungen, Erektionsstörungen und Allergien sowie Schmerzmitteln.
Die europaweite Operation fand von April bis Oktober statt und wurde von Ermittlern in Frankreich, Finnland, Griechenland und Italien geleitet. 33 kriminelle Netzwerke und 37 Unternehmen wurden nach Angaben von Europol untersucht. Rund 1.400 Ermittlungsverfahren wurden eröffnet und mehr als 6.500 Sportler kontrolliert. Gefälschte Medikamente und andere Präparate stellen eine Bedrohung für die Gesundheit dar, warnte Europol. Die Präparate würden in illegalen Labors ohne Beachtung von Sicherheitsregeln und Hygienevorschriften produziert. Sie enthielten oft schädliche Substanzen. Angesichts der breiten Verfügbarkeit von Impfstoffen beobachtete die europäische Polizeibehörde aber einen deutlichen Rückgang des Handels mit Corona-Präparaten. (red/APA)