Für Unternehmen, die in der Krise investieren, hält die Regierung eine Prämie parat. In den Bereichen Gesundheit und Life-Science, Ökologisierung sowie Digitalisierung wird die Investitionsprämie auf 14 Prozent verdoppelt. Insgesamt steht ein Volumen von einer Milliarde bereit.
Die Regierung hat die Details für die neue Investitionsprämie fixiert. Eine Beantragung sei ab 1. September über die staatliche Förderbank aws möglich, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Die Prämie von 7 Prozent oder 14 Prozent, wenn die Investition im Zusammenhang mit Digitalisierung, Ökologisierung, Gesundheit und Life Science steht, soll helfen, dass Unternehmen ihre Investitionen trotz der Coronakrise nicht aufschieben. Die Prämie kann bis 28. Februar 2021 beantragt werden und ist für Investitionen, die ab 1. August 2020 getätigt werden, rückwirkend beantragbar. Es steht ein Budget von 1 Milliarde Euro zur Verfügung.
Der Präsident des Pharmaverbandes Pharmig, Philipp von Lattorff, zeigte sich erfreut: „Gerade jetzt, in diesen herausfordernden Zeiten, sind Anreize höchst willkommen, die es für Unternehmen attraktiv machen, in Österreich zu investieren.“ Damit könnten neue Arbeitsplätze und für viele neue Perspektiven geschaffen und forciert werden. von Lattorff sieht großes Potenzial: „Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig haben derzeit etwa 470 klinische Prüfungen am Laufen. Hier ist noch Luft nach oben.“ Doch gerade in der Arzneimittelentwicklung sei Österreich mit einer starken, europäischen Konkurrenz konfrontiert. Viele pharmazeutische Unternehmen, die in der Forschung, Produktion oder im Vertrieb tätig sind, hätten in den vergangenen Jahren durch Investitionen in Millionenhöhe ihre Standorte ausgebaut und gesichert. Damit konnten viele und auch hoch qualitative Arbeitsplätze gesichert oder sogar neu geschaffen werden. „Wenn es nun seitens des Bundes zusätzliche Anreize gibt, in österreichische Standorte zu investieren, dann bin ich davon überzeugt, dass Österreich aus der momentanen Krise gestärkter hervorgehen wird als zahlreiche andere Länder“, sagt Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog.
Die Chemieindustrie begrüßt ebenfalls die geplante Investitionsprämie. Dadurch werden nach Schätzungen des Fachverbands der Chemieindustrie (FCIO) voraussichtlich Investitionen von über 500 Millionen Euro in der österreichischen chemischen Industrie incentiviert. Im Bereich Gesundheit ist zu erwarten, dass es vor allem bei Arzneimitteln und Medizinprodukten Investitionen in neue Produktionsanlagen, im Forschungsbereich und bei Verbesserung der Krisenresilienz geben wird. „Auch im Bereich Klimaschutz wird ein großes Investitionspotenzial erwartet, da viele Unternehmen weiter in die Verbesserung ihrer Anlagen investieren werden, um deren Energieeffizienz weiter zu steigern und den CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren“, sagt Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs. (red)