Zwei Milliardendeals binnen weniger Wochen: britischer Pharmakonzern engagiert sich mit Zukäufen verstärkt in den Bereich Krebsarzneien und seltene Krankheiten.
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca verstärkt sich im Geschäft mit Krebsarzneien mit einem Milliardenzukauf. Für rund 2 Mrd. Dollar (1,8 Mrd. Euro) in Bar übernimmt AstraZeneca das kanadische Biotechunternehmen Fusion Pharmaceuticals, wie der Konzern nun mitteilte. Die Aktionäre von Fusion sollen 21 Dollar je Aktie – rund das Doppelte des jüngsten Schlusskurses – erhalten. Hinzu kommt ein bedingtes Wertrecht von drei Dollar je Aktie. Für AstraZeneca ist es bereits der zweite Milliardendeal in diesem Monat. Erst in der vergangenen Woche kündigte das Unternehmen den Kauf der französischen Amolyt Pharma für 1,05 Mrd. Dollar an, um sein Portfolio für seltene Krankheiten zu stärken.
Fusion entwickelt sogenannte Radiokonjugate (RCs) der nächsten Generation zur Behandlung von Krebs. Radiokonjugate bringen ein radioaktives Isotop direkt zu den Krebszellen. Nach Ansicht von AstraZeneca hat eine solche Behandlung viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie, wie etwa eine Verringerung der Schädigung gesunder Zellen. Der am weitesten fortgeschrittene Wirkstoff von Fusion befindet sich gegenwärtig in der zweiten von drei Phasen der klinischen Entwicklung. Die Phase-3-Studie soll 2025 starten. Den Abschluss der Übernahme erwartet AstraZeneca im zweiten Quartal. (APA)