Droht uns ein Apothekensterben?
Österreich hustet wieder wie vor der Pandemie. Das zeigen zumindest Zahlen einer Apothekengruppe, die nun veröffentlicht worden sind.
Seit wenigen Tagen liegen die Gesamtjahres-Verkaufszahlen der 107 „ApoLife“-Apotheken aus ganz Österreich für 2022 vor. Sie bestätigen im Vergleich mit den Vorjahren, was angesichts von Lieferengpässen auch seit Wochen diskutiert wird: Trotz des milden Winters sind die klassischen Winter-Erkrankungen weitaus stärker verbreitet als während der Pandemie.
Die Verkäufe von Mitteln gegen Husten und Erkältungskrankheiten haben 2022 ein All-Time-High erreicht. So ist der Absatz allein in dieser Produktkategorie 2022 gegenüber 2021 um satte 50 % gewachsen. „Österreich hustet wieder“, fasst Martin R. Geisler, Generalsekretär der „ApoLife“-Apothekengruppe, zusammen. Parallel dazu hat sich im Jahresvergleich der Absatz von Ohrenmitteln um 16 % und von Verdauungsmitteln um 10 % erhöht.
Zugleich gilt auch: Österreich verreist wieder, zumindest wenn man dem Absatz von Mitteln gegen Reisekrankheiten glaubt. Dieser hat sich im Vorjahr gegenüber 2021 nämlich um knapp 35 % gesteigert. Das Fazit des Apotheken-Experten: „Wir sind wieder zurück in der Normalität angelangt, was die Nachfrage in den Apotheken betrifft. Im Alltag erleben die Apotheker:innen und ihre Teams allerdings ganz neue Herausforderungen: Von Medikamentenengpässen und den entsprechenden Reaktionen der Kund:innen bis hin zur Personalnot in den Apotheken. Die Apotheken funktionieren trotzdem – dank des enormen Einsatzes der Mitarbeiter:innen in ganz Österreich.“ Die „ApoLife“-Apothekengruppe (Pharmazeutische Arbeitsgemeinschaft Rat & Tat GmbH) wurde 1984 gegründet und umfasst aktuell 107 selbständige Apotheken. (rüm)