Österreich bekommt nun fix ein Pendant zum deutschen Robert Koch Institut zur Krankheitsüberwachung und -prävention. Das Ignaz-Semmelweis-Institut soll vor allem ein Zentrum für Infektionsfragen sein.
30 neue Professuren mit Fokus auf Infektiologie, Epidemiologie und Public Health hat Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) für bis 2024 angekündigt. Die Corona-Pandemie habe allen Akteuren im Wissenschafts- und Forschungsbereich erneut die enorme Bedeutung von medizinischen Teilbereichen wie etwa Infektiologie, Epidemiologie oder Public Health vor Augen geführt. Konkret wird es in den nächsten drei Jahren zwölf Berufungsverfahren an der Medizinischen Universität Wien, sechs an der Medizinischen Universität Graz und der Medizinischen Universität Innsbruck sowie drei an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und der JKU Linz geben. Das Ziel dabei ist klar: Die neuen Professuren sollen vorhandene Stärkefelder weiter ausbauen, innovative Forschungsbereiche eröffnen und gut in die bereits bestehenden Strukturen eingebaut werden.
Die neuen Professuren sollen vor allem auch beim Aufbau eines neuen universitätsübergreifenden Ignaz-Semmelweis-Instituts (ISI) als Kooperationszentrum verankert und dort tätig sein, erklärte Faßmann. Das neue Institut soll in Infektionsfragen künftig als umfassender Ansprechpartner für Politik, Wissenschaft und Forschung dienen und es wird gleichzeitig qualitätsvolle Grundlagen- und klinische Infektiologie-Forschung betreiben. Die Kernstruktur des neuen Instituts werde in Zusammenarbeit der Medizinischen Universitäten (MedUni Wien, Meduni Graz, MedUni Innsbruck), der JKU Linz und der Veterinärmedizinischen Universität in Wien entstehen, wobei auch die neuen Professuren mit speziellen Arbeitsgruppen direkt am Institut Forschung betreiben sollen. Mit dieser „österreichweit neuartigen Konstruktion“ und Form der Zusammenarbeit soll sowohl die standortspezifische, wie auch die universitätsübergreifende Forschungsarbeit stattfinden, betonte der Minister. (red)