Sandoz friert wegen des Corona-Virus die Preise von rund 20 antiviralen Medikamenten und Antibiotika ein. Mit dem Schritt will die Novartis-Tochter nach eigenen Angaben Preisanstiegen angesichts drohender Lieferengpässe bei aktiven Wirkstoffsubstanzen, die oft in China hergestellt werden, vorbeugen.
„Ich bin sehr besorgt über Berichte, dass die Preise für Basismedikamente wie Schmerzmittel und Antibiotika wegen der verschärften Versorgungssituation bei pharmazeutischen Wirkstoffe aus China erheblich steigen“, erklärte Sandoz-Chef Richard Saynor am Mittwoch. „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Generika-Branche gerade jetzt eine besondere Verantwortung hat, um sicherzustellen, dass die Patienten die benötigten Medikamente bekommen können.“
Ein Sandoz-Sprecher sagte, der Preisstopp betreffe rund 20 antivirale Medikamente und Antibiotika. Die Regelung gelte ab sofort und bis auf Weiteres. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte jüngst bei den Herstellern von rund 20 Medikamenten, die Wirkstoffe aus China beziehen oder Arzneien in dem Land produzieren, nachgefragt, ob es aufgrund des Corona-Virus-Ausbruchs zu Engpässen kommen könnte. In Indien hatten Experten gewarnt, dass bei Nachahmermedikamenten eine Knappheit und Preiserhöhungen drohen, sollte die Epidemie in China die Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen über April hinaus beeinträchtigen. Indien ist einer der größten Produzenten von Generika – günstigeren Versionen von Medikamenten, deren Patentschutz abgelaufen ist. (APA)