Das zum Schweizer Novartis-Konzern gehörende Unternehmen EBEWE Pharma hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass der Produktionsstandort in Unterach (Oö) an die Firma Fareva SA verkauft werden soll.
Überraschende Nachricht vom Schweizer Pharmariesen Novartis. Der Konzern wird den als Kompetenzzentrum für die Herstellung injizierbarer Krebsmedikamente geltenden Standort in Unterach am Attersee verkaufen. Neuer Eigentümer soll – vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden – das Unternehmen Fareva. Das französische Unternehmen ist ein führender Auftragsdienstleister im industriellen Bereich und bietet unter anderem Forschungs-, Herstellungs- und Verpackungslösungen für die Pharmaindustrie an. Bestandteil der Vereinbarung ist ein Liefervertrag zwischen beiden Parteien, um die Versorgung der Patienten mit den im Werk produzierten fertig injizierbaren Arzneispezialitäten weiterhin sicherzustellen.
„Wir freuen uns auf einen nahtlosen Übergang für Mitarbeiter, Patienten, Kunden, Partner und andere Stakeholder“, fügt Bernard Fraisse, Gründer und Eigentümer von Fareva hinzu. „Wir sind beeindruckt vom Know-how des Produktionsstandorts in Unterach und freuen uns darauf aufzubauen und die Chance zu nützen, Fuß zu fassen insbesondere am Pharmamarkt in Österreich und weltweit.“ Novartis und Fareva rechnen mit einem formellen Abschluss der Transaktion im ersten Quartal 2021. „Mit Fareva haben wir einen Partner gefunden, mit dem wir seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten. Fareva kann den Generalplan für den Produktionsstandort auf die nächste Stufe heben und die Nachhaltigkeit der lokalen Arbeitsplätze und der Kompetenz am Standort am besten erhalten. Damit ist die Versorgung von unseren Patienten und Kunden mit lebensrettenden injizierbaren Medikamenten auch in Zukunft sichergestellt“, sagt Michael Kocher, Country President Novartis Austria.
Er betonte auch, Novartis bekenne sich zu seinen Tiroler Standorten Kundl und Schaftenau und werde dort weiterhin investieren. Erst kürzlich wurde ein Investment von mehr als 150 Millionen Euro für wesentliche Prozessverbesserungen bei der Wirkstoffproduktion der weltweit wichtigsten Penicilline bekanntgegeben, durch welche die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Produktion von Schlüssel-Antibiotika in Europa abgesichert werde. In diesem Zusammenhang werden wie berichtet die österreichische Bundesregierung und die EU Fördermittel in der Höhe von rund 50 Millionen zur Verfügung stellen. (red)