Das Pharmaunternehmen Octapharma vergrößert seinen Standort in Wien-Favoriten, um einer steigenden Nachfrage nach Plasmaprodukten nachzukommen.
Das Familien-Unternehmen Octapharma, der weltweit größte familiengeführte Plasmafraktionierer, investiert 200 Millionen Euro in den Ausbau des Produktionsstandortes im 10. Wiener Gemeindebezirk. Diese Woche wurde der erste Spatenstich gesetzt. 160 neue Arbeitsplätze sollen durch die Erweiterung geschaffen werden. Grund für den Ausbau in der Oberlaaer Straße ist eine erwartete Steigerung der Nachfrage nach Plasmaprodukten wie Humanproteine aus Humanplasma und humanen Zelllinien. „Wir freuen uns, dass wir den inzwischen schon historischen Wiener Produktionsstandort weiter ausbauen können und die Möglichkeit für weiteres Wachstum geschaffen haben – damit können wir Patientinnen und Patienten weltweit noch besser und umfangreicher mit unseren Produkten bedienen“, erklärt Barbara Rangetiner, Geschäftsführerin von Octapharma Österreich. „Zudem setzen wir damit einen wichtigen Impuls für den Pharmastandort Österreich, um die heimische Produktion anzukurbeln und die Medikamentenversorgung global zu verbessern.“
Mit dem Ausbau einer Halle von 2.800 auf 6.300 Quadratmeter wird nun ein wichtiger Schritt eingeleitet: Aktuell arbeiten bei Octapharma 160 Mitarbeitende im Bereich Visual Inspection und Packaging (VI&P Operations). Ab 2028 sollen hier 220 Mitarbeitende tätig sein, die Produktion soll um fast 50 Prozent gesteigert werden. Außerdem wird ein neuer zusätzlicher Logistikbereich errichtet. Insgesamt investiert Octapharma allein in diese Ausbaustufe 33 Millionen Euro, nach Beendigung des Ausbaus in fünf Jahren sollen hier 60 neue Mitarbeitende einen Arbeitsplatz finden. Geplant sind unter anderem eine voll-automatische Sichtungsanlage für Flüssigprodukte, sowie eine neue, automatische Verpackungsmaschine für gefriergetrocknete Produkte, deren Verpackung bislang manuell geschieht. „Mit den neuen VI&P-Facilities in Wien bereitet sich Octapharma auf das zukünftige Wachstum vor. Der Ausbau unterstreicht die Bedeutung des Standorts Wien, und ist zugleich eine Wertschätzung der Leistung der VI&P-Mitarbeitenden des Standorts, für die topmoderne Arbeitsräumlichkeiten entstehen“, hebt Torsten Konrad, Head of VI&P bei Octapharma Wien, hervor. Insgesamt hat das Unternehmen, das auf die therapeutischen Bereiche Hämophilie, Immunologie und Intensivmedizin spezialisiert ist, derzeit mehr als 11.000 Mitarbeitende – davon 1.400 allein in Wien-Favoriten.
Nachhaltigkeit soll weiterhin eine große Rolle spielen: Bis 2030 sollen nur mehr umweltfreundliche Kälteaggregate am Standort im Einsatz sein. Allein 2022 konnte durch den Austausch von Produktionsanlagen wie Kälte- und Neutralisationsanlagen der CO2-Ausstoß um 27 Prozent gesenkt werden. Zudem soll durch Kondensatrückführungen Wasser eingespart und die Recyclingrate erhöht werden. Olivier Clairotte, Chief Production Officer bei Octapharma, stellt die Bedeutung des Ausbaus klar: „Unser Ziel ist es, Menschen rund um den Globus mit unseren wichtigen Arzneimitteln zu versorgen – nicht nur Patientinnen und Patienten mit Autoimmunerkrankungen, sondern ebenso Unfallopfer. Der Ausbau des Wiener Werks ist ein weiterer wichtiger Puzzlestein, damit Octapharma dieser Mission nachkommen kann. Mit den umfangreichen Investments in Wien kommen wir unserer Vision einen wichtigen Schritt näher.“ (red)