Der größte Sozialversicherungsträger drängt auf eine bundesweit bessere Verteilung der Therapiestunden und strebt einen Sachleistungsvertrag mit den Klinischen Psycholog:innen an.
Im Verwaltungsrat der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wurde diese Woche eine weitere Initiative zur besseren psychosozialen Versorgung der Versicherten beschlossen. Der Ausbau multiprofessioneller psychosozialer Versorgungszentren – in denen Psychiater:innen, Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen und Psychotherapeut:innen zusammenarbeiten – wird demnach in die Regionalen Strukturpläne Gesundheit (RSG) aller Bundesländer eingebracht. Sind sie im RSG eingetragen und verordnet, müssen sie auch zwingend umgesetzt werden, gab ÖGK-Obmann Andreas Huss per Aussendung bekannt.
Weiters wurde ein Verteilungsmechanismus für nicht genutzte Psychotherapiestunden auf Bundesländer, die einen höheren Bedarf aufweisen, beschlossen. Derzeit würden von manchen regionalen Psychotherapie-Versorgungsvereinen nicht alle kassenfinanzierten Therapiestunden genutzt. Hier soll es österreichweit zu einer bedarfsgerechteren Verteilung kommen. Zudem plant die ÖGK mit der Interessenvertretung der Klinischen Psycholog:innen einen Sachleistungsvertrag über die kommenden fünf Jahre. Sobald die Verhandlungen unter Dach und Fach sind, können Versicherte damit kassenfinanzierte psychologische Behandlung nutzen.
Huss: „Diese Verbesserungen bei der psychosozialen Versorgung waren dringend notwendig“. Zumal Krankenstände auf Grund von psychischen Erkrankungen mit durchschnittlich 37 Tagen besonders lange dauern würden. (ehs)