Der Arzneimittelhersteller Stada hat laut Agenturberichten seinen geplanten Börsengang wegen der unsicheren Marktlage verschoben. Banken und Investoren fürchten Einbußen.
Der Pharmakonzern Stada kündigt diese Woche doch nicht wie für Mittwoch erwartet seinen Börsengang an. Banken und Investoren misstrauen der aktuellen Marktlage – und fürchten um den potenziellen Aktienkurs. Die Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters berichteten am Dienstag zuerst darüber, später bestätigte das Handelsblatt die veränderten Pläne des Unternehmens. Die Banken hätten den Stada-Eigentümern, den Investmentgesellschaften Bain Capital und Cinven von einem kurzfristigen Listing abgeraten.
Ausschlaggebend sei die Unsicherheit an den Märkten aufgrund der geopolitischen Entwicklungen. Investor:innen hätten gezögert, ob sie den Marktabschwung für einen Einstieg nutzen sollten, und die Berater:innen des Deals wollten sicherstellen, dass sich die Aktie nach dem Börsengang erfolgreich entwickelt. Ein Börsengang bleibt jedoch das bevorzugte Szenario: Stada werde die nächste günstige Gelegenheit in diesem Jahr nutzen – möglicherweise noch vor dem Sommer, sagten Insider:innen. Bereits im vergangenen Jahr hatten Bain und Cinven einen möglichen Unternehmensverkauf geprüft, sich letztlich aber für eine Börsennotierung entschieden. Stada gehört mehrheitlich den beiden Finanzinvestoren, die den Arzneimittelhersteller 2017 für 5,3 Milliarden Euro übernommen und von der Börse genommen hatten. Stada wäre mit einer erwarteten Bewertung von 10 bis 12 Milliarden Euro einer der größten Börsengänge in Europa in diesem Jahr. (red/Agenturen)