Parteien streiten weiterhin um den Nichtraucherschutz

Der Nichtraucherschutz in der Gastronomie polarisiert wie eh und je – und zwar auch quer durch die Parteien. Die Apothekerschaft zeigt sich hingegen nahezu geschloßen: die Onlineumfrage von RELATUS-PHARM brachte eine 89-prozentige Zustimmung zum Rauchverbot in der Gastronomie. Fix ist jetzt auch, dass das gesamte Areal am Wiener AKH künftig rauchfrei sein wird.

Für die SPÖ ist die Sache klar: sie will so rasch wie möglich einen Antrag im Parlament für ein Rauchverbot in der Gastronomie einbringen. Die negativen Folgen des Rauchens seien evident und Österreich im Hinblick auf den Nichtraucherschutz Schlusslicht in Europa, sagt Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.

Die ÖVP hingegen ist sich vorerst nicht einig. Während der Steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner ebenfalls für ein Rauchverbot sind, bremst die Bundespartei. Man fürchtet, dass man es sich dadurch mit der FPÖ verscherzt und diese im Gegenzug andere gemeinsam beschlossene Gesetze wieder aufschnürt, die der ÖVP wichtig sind. Wallner hingegen betont, dass man die 900.000 Unterschriften des „Don’t smoke“-Volksbegehrens nicht einfach ingnorieren dürfe.

 

Die RELATUS-PHARM-Umfrage der Vorwoche brachte ein eindeutiges Ergebnis:

Fix ist hingegen jetzt ein generelles Rauchverbot auf dem Areal des größten Österreichischen Krankenhauses: Zusätzlich zu den Gebäuden, in denen heute schon ein Rauchverbot gilt, wird ab 1. Juli 2020 das gesamte Gelände des AKH Wien – Medizinischer Universitätscampus zur rauchfreien Zone. Das wurde am  Montag bei einer Informationsveranstaltung den Beschäftigten von AKH Wien und MedUni Wien sowie den Studierenden bekannt gegeben.
Die Entscheidung wurde zuvor im Management Board der gemeinsamen Leitung von AKH Wien und MedUni Wien in Abstimmung mit den Betriebsräten bzw. mit den Personalvertretern vereinbart. „Mit diesem campusweiten Rauchverbot nehmen wir unsere Verantwortung für die Gesundheit aller Mitarbeiter und Patienten wahr und werden unserer Vorbildrolle als führende Gesundheitsinstitutionen Österreichs gerecht“, sagte der für Klinische Angelegenheiten der MedUni Wien zuständige Vizerektor Oswald Wagner.

Herwig Wetzlinger, Direktor des AKH Wien, betonte: „Die Umstellung auf eine rauchfreie Zone am gesamten Gelände des AKH Wien – Medizinischer Universitätscampus wird von zahlreichen Maßnahmen begleitet, um es insbesondere den Beschäftigten sowie den Studierenden, die rauchen, zu erleichtern, diesen Schritt im persönlichen Arbeitsumfeld umzusetzen.“ So wird es bereits ab 3. Juli 2019 eine eigene Anlaufstelle im AKH Wien geben, in der die Experten des Zentrums für Public Health der MedUni Wien auf dem Gebiet der Beratung und Raucherentwöhnung auch jenen Beschäftigten Hilfestellung anbieten, die nur das Rauchverbot im AKH Wien einhalten möchten, aber privat nicht gänzlich auf den Tabakkonsum verzichten wollen oder können.  (red)