Pharmabranche soll Gewässer reinigen

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Bei einem Treffen der EU-Umweltminister:innen am Montag einigte man sich auf neue Richtlinien für Pharma- und Kosmetikfirmen.

Die Umweltminister:innen der EU-Staaten fällten Anfang dieser Woche für Pharma- und Kosmetikunternehmen weitreichende Entscheidungen. Sie einigten sich darauf, dass die sogenannte erweiterte Herstellerverantwortung für jedes Produkt gelten soll, das in einem beliebigen Land auf den Markt gebracht wird. Damit einher geht, dass sich die Branche an den Kosten für die Abwasserreinigung beteiligen soll. Außerdem sollen kommunale Kläranlagen bis 2045 so viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen – vor Ort oder außerhalb des Standortes. Bis zu 30 Prozent können von externen Quellen bezogen werden.

Darüber hinaus entschieden die Umweltminister:innen, dass Mitgliedstaaten den neuen Regeln zufolge zur Überwachung von Gesundheitsparametern im kommunalen Abwasser verpflichtet wären. So sollen Krankheitserreger ermittelt werden, die für Pandemien verantwortlich sein können – wie das Corona- oder Influenzavirus. Die Länder müssen nun mit dem EU-Parlament beraten und einen Kompromiss finden. Das Parlament hatte sich ebenfalls dafür ausgesprochen, Pharma- und Kosmetikfirmen an den Kosten der Abwasserreinigung zu beteiligen. Grundlage für die neuen Vorschriften ist ein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission. (red/APA)