Das Auslaufen der österreichischen Preisregel für Biosimiliars könnte zu weniger derartiger Nachahmer-Medikamente oder verspäteten Markteinführungen in Österreich führen. Davor warnte der Biosimilarsverband am Dienstag.
Biosimilars können Behandlungskosten oft sehr teurer Therapien etwa in den Bereichen Krebs, Rheuma, entzündliche Darm- oder Hauterkrankungen um mehr als 53 Prozent senken, betonte der Verband. Eine eigene Erstattungs-Preisregel in Österreich habe sich bewährt und allein im Zeitraum zwischen 2017 und 2019 Einsparungen von 247 Millionen Euro ermöglicht. Durch den entstandenen Wettbewerb und den damit verbundenen günstigeren Therapiekosten könnten mehr Patienten behandelt werden. Die Regelung ist hierzulande aber mit 31. Dezember 2021 befristet, eine Rückführung in die Preisregel der weniger komplexen Generika drohe und damit eine verpflichtende Preissenkung bis zu 65 Prozent, kritisiert der Biosimilarsverband. Er fordert daher die Überführung der Preisregel in Dauerrecht.
Für viele Firmen werde dieser vorgegebene Preisabschlag im europäischen Kontext zu hoch sein und sie werden keine neuen Biosimilars mehr oder deutlich verspätet in Österreich einführen, erläuterte der Verband. „Wenn man bedenkt, dass in den nächsten zehn bis 15 Jahren mehr als 30 weitere Biologika ihr Patent verlieren werden, ist Planungssicherheit für Biosimilars-Anbieter enorm wichtig, damit sie weiterhin in Österreich auf den Markt kommen und das Gesundheitssystem auch in Zukunft vom enormen Entlastungspotenzial profitieren kann“, sagte Sabine Möritz-Kaisergruber, Präsidentin des Biosimilarsverbandes Österreich. (red)