Pharmahandel drängt auf höhere Spannen

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Der Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler PHAGO feiert sein 70-jähriges Bestehen. Und er will als kritische Infrastruktur im Gesundheitswesen anerkannt werden.

PHAGO, der Verband der fünf Voll-Großhändler mit 23 Standorten und rund 3.000 Mitarbeiter:innen, betont zum 70. Geburtstag, dass man die Arzneimittelversorgung in Österreich sichere. Das Sortiment der PHAGO-Mitglieder Herba Chemosan Apotheker-AG, Kwizda Pharmahandel GmbH, Phoenix Arzneiwarengroßhandel GmbH, Jacoby GM Pharma GmbH und Richter Pharma AG umfasse im Durchschnitt jeweils 40.000 Artikel von etwa 2.000 Lieferanten, darunter 12.000 verschiedene Arzneimittel von 240 Herstellern. Die PHAGO-Großhändler befinden sich zu über 80 % in österreichischer Hand, womit die Wertschöpfung im Land bleibt. Jährlich werden über 220 Millionen Packungen an alle Apotheken in Österreich ausgeliefert.

Aktuell steht die Branche vor sehr großen Herausforderungen. Die Vergütung liege bei zwei Drittel der ausgelieferten Packungen unter einem Euro pro Packung. Die entsprechende Gesetzesverordnung wurde seit über 20 Jahren nicht angepasst, obwohl sich die Rahmenbedingungen in diesem Zeitraum drastisch verändert haben: Zwei Jahrzehnte Inflation, steigende Energie- und Personalkosten sowie sinkende Arzneimittelpreise setzen die Branche unter Druck. Lieferengpässe und Lieferausfälle der Hersteller können nur durch vorausschauende Planung sowie intensives Zuteilungsmanagement der Großhändler abgefedert werden. „Unsere Stabilität ist ein Garant dafür, dass die Arzneimittelverteilung in Österreich flächendeckend optimal funktioniert“, sagt der Präsident des Verbandes, Andreas Windischbauer.

„Damit die Versorgung der Österreicherinnen und Österreicher mit Arzneimitteln gesichert bleibt, braucht es ein klares Bekenntnis der Politik zur unverzichtbaren Leistung des pharmazeutischen Voll-Großhandels durch eine faire und zeitgemäße Vergütung. Unsere Zukunft hängt davon ab, dass die zentrale Rolle unserer fünf Mitgliedsunternehmen als kritische Infrastruktur im Gesundheitswesen anerkannt und entsprechend honoriert wird.“, fasst Monika Vögele, Generalsekretärin des Verbandes den Ausblick zusammen. (rüm)