Damit Pharmaunternehmen im Falle fehlender Gaslieferungen aus Russland produzieren können, sollen sie als kritische Infrastruktur eingestuft werden.
Ein Ausbleiben oder eine Reduktion von Gaslieferungen seitens Russlands würde die produzierenden pharmazeutischen Unternehmen in Österreich bedrohen. Um in einem solchen Fall jedenfalls bevorzugt Gaslieferungen zu erhalten, sei es notwendig, diese Unternehmen als „kritische Infrastruktur“ einzustufen. Ebenso muss ein Krisenplan erarbeitet werden, fordert Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. „Viele unserer Mitgliedsunternehmen haben große Sorge, dass sie ihre Arzneimittelproduktion bzw. auch deren Vertrieb nicht aufrechterhalten können, wenn Gaslieferungen ausbleiben. Produktionslinien könnten stillstehen, aber auch die Lagerung und der Vertrieb von Arzneimitteln könnten darunter leiden, beispielsweise wenn die Kühlung nicht garantiert werden kann.“
Er drängt darauf, dass es einen Plan gibt, wie die vorhandene Gasenergie im Falle einer Krise gelenkt wird. Wobei ein solcher Plan jedenfalls auch variabel gehalten werden muss, denn schließlich können nicht alle Faktoren, die eine Krise bestimmen, vorhergesehen werden. „Der Arzneimittelsektor verdient jedenfalls besondere Aufmerksamkeit, denn schließlich sind Arzneimittel komplexe und heikle Produkte. Sie sind in vielen Fällen lebenswichtig. Es muss daher sichergestellt werden, dass Medikamente auch in einer Energiekrise vorhanden sind und weiter produziert werden können“, sagte Herzog. (rüm)