Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat seinen Standort in Schaftenau weiter ausgebaut. Dort wurde nun eine neue Anlage eröffnet.
Der Bezirk Kufstein in Tirol ist um eine Pharmaproduktionsanlage reicher: Novartis eröffnete an seinem Standort in Schaftenau eine neue Zellkulturanlage für monoklonale Antikörper. Es handle sich bei der 250 Millionen Euro teuren Anlage „CC2Plus“ um die „schnellste und effizienteste Wirkstoffproduktionsanlage auf Zellkulturbasis“ von Novartis, hieß es bei einer Pressekonferenz. Mit der neuen Anlage sind laut Standortleiter Roland Gander etwa „170 Prozent mehr Output“ möglich. Damit könnten allein an diesem Standort jährlich 14 Tonnen reiner Antikörper produziert werden – eine Zahl, die vor kurzem noch als „utopisch“ gegolten habe. Auch europaweit sei man damit einer der größten Produktionsstandorte in der Industrie. Antikörper, wie sie in Schaftenau produziert werden sollen, seien für Medikamente besonders in der Immunologie, Onkologie und gegen Autoimmunerkrankungen zentral, hieß es.
Die Politik bemühe sich, die geeigneten Rahmenbedingungen für „Schlüsselindustrien“ wie den Pharma- oder Life-Science-Bereich zu schaffen, versprach Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) bei der Eröffnung. Er betonte die zentrale Rolle von Forschung und Produktion an einem Standort, auch für die „Souveränität“ und in Krisenzeiten. Forschung und Entwicklung seien jedenfalls als „Motor der wirtschaftlichen Entwicklung“ zu sehen. Dementsprechend wolle man auch in diesem Bereich investieren.
Im Herbst nächsten Jahres soll am Standort Kundl eine Schwesternanlage eröffnet werden, auch hierfür werden ungefähr 250 Millionen Euro investiert. Durch beide Erweiterungen entstünden laut Novartis 350 neue Arbeitsplätze. Bei dem nun eröffneten „CC2Plus“ handelte es sich um den zweiten Bauteil der bereits 2022 in Betrieb genommenen „CC2“-Anlage. Insgesamt verfügt die Zellkulturanlage über eine Fläche von 13.500 Quadratmeter. Laut Kuntal Baveja, Präsident von Novartis Austria, investierte das Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren mehr als zwei Milliarden Euro in Österreich. Novartis Austria beschäftigt 3.300 Mitarbeitende und erziele einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro. (red/APA)