Der amerikanische Pharmakonzern Johnson & Johnson stimmt einem millionenschweren Vergleich mit Bundesstaat New York zu. Hintergrund ist die Opioid-Krise in den USA.
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson will in den USA keine Opioid-Schmerzmittel mehr herstellen und verkaufen. Wie die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James am Wochenende mitteilte, verpflichtete sich der Arzneimittelhersteller in einem millionenschweren Vergleich mit dem Bundesstaat New York, „landesweit aus dem Opioid-Geschäft auszusteigen“. Johnson & Johnson stimmte demnach zudem einer Entschädigungszahlung von 230 Millionen Dollar zu, die über neun Jahre gestreckt werden kann. Das Geld soll nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft in Präventions- und Aufklärungsprojekte sowie in die Behandlung von Opioid-Süchtigen im Bundesstaat New York investiert werden. Sollte der Bundesstaat im ersten Jahr einen Entschädigungsfonds schaffen, wären dafür den Angaben zufolge noch einmal 30 Millionen Dollar fällig.
Die Opioid-Krise habe in zahlreichen Orten in New York und im ganzen Land „verheerende Schäden angerichtet“, erklärte Generalstaatsanwältin James. Millionen von Menschen seien immer noch abhängig von den „gefährlichen und tödlichen“ Schmerzmitteln. Johnson & Johnson habe sich daran beteiligt, „dieser Feuer anzufachen“. In den USA sehen sich mehrere großen Pharmafirmen wegen der Opioid-Krise mit Entschädigungsforderungen in Milliardenhöhe konfrontiert. Herstellern und US-Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC starben allein im Jahr 2020 rund 90.000 Menschen in den USA an einer Drogen-Überdosis, die meisten von ihnen an Opioiden. Im Zusammenhang mit der Opioid-Krise wurden bereits tausende Klagen bei US-Gerichten eingereicht. (APA)