Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat weiterhin vor, in den Standort Österreich zu investieren. Mehrere vielversprechende Medikamente befänden sich in der Pipeline.
Rund 1,8 Milliarden Euro hat der Pharmakonzern Novartis bereits seit 2015 in Österreich investiert – und auch nach der Abspaltung der ehemaligen Generika-Tochter Sandoz soll weiterhin investiert werden. „Wir haben in den vergangenen acht Jahren 1,8 Milliarden Euro in Österreich investiert und wir sind noch nicht fertig“, kündigte Novartis Österreich-Geschäftsführer Baveja Kuntal im Gespräch mit der APA an. „Grundsätzlich sehen wir Österreich als strategischen Standort für Produktion und Forschung. Das war in der Vergangenheit so und das wird auch in Zukunft so sein.“
Details zu den Plänen wurden noch nicht veröffentlicht, es gäbe aber die Unterstützung seitens der Tiroler Landesregierung und des Bundes. Grundsätzlich passiere schon jetzt Vielversprechendes am Tiroler Standort. „Wir haben 48 klinische Studien von der Phase 1 bis zur Phase 4, die in Österreich stattfinden“, meinte Kuntal. Besonders in den Bereichen Blutfettwerte, Brust- und Prostatakrebs habe Novartis Medikamente mit hohem Wirkungs- und Umsatzpotenzial. Und auch in der Immunologie gebe es ein Mittel, das bei Indikationen in der Dermatologie und Rheumatologie bemerkenswert gut abgeschnitten und das Zeug zum Flaggschiff habe, sagte Kuntal.
Novartis kündigte erst kürzlich an, weitere 75 Millionen Euro in den Standort Schaftenau zu investieren. Im Gegensatz zu anderen Pharmafirmen hätte Novartis nicht mit Lieferengpässen zu kämpfen. Probleme gäbe es derzeit nur bei der Suche nach Arbeitskräften. Für den Standort Schaftenau etwa suche Novartis derzeit 150 Mitarbeiter:innen. Daher arbeite der Konzern eng mit der Behörde zusammen, um rasch qualifizierte Arbeitskräfte einstellen zu können. Die Rot-Weiß-Rot-Karte sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, um dieses Problem zu lösen, ergänzte Kuntal. Auch die steigenden Energiepreise würden eine Herausforderung darstellen. Damit Innovationen möglichst rasch zu den Patient:innen kommen, sei es außerdem „umso wichtiger“, die Erstellung und Nutzung von Datensätzen voranzutreiben. Dafür bedürfe es einer nationalen Gesundheitsdatenstelle sowie des European Health Data Space, wo anonymisierte Daten gesammelt und analysiert werden. Der Pharmakonzern, der in Österreich 3.300 Personen beschäftigt und rund eine Milliarde Euro umsetzt, setzt seinen Fokus auf die vier Kernbereiche Herz-Kreislauf, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen (CRM), Immunologie, Neurowissenschaften und Onkologie. (kagr/APA)