Die Spitze der heimischen Pharmaindustrie und mehrere Branchengesellschaften trafen sich diese Woche mit Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP). Relatus kennt die Details.
Österreich zählt zu den führenden Pharma-Standorten weltweit mit internationaler Forschung und einem stetig expandierenden Unternehmensumfeld. Mit einem Anteil von sieben Prozent am Bruttoinlandsprodukt und rund 60.000 Arbeitsplätzen ist der Life Science-Sektor nicht nur von zentraler Bedeutung für die Gesundheitsversorgung, sondern auch für den Standort. Um diese Vorreiterrolle weiter zu stärken, wurde 2022 ein FFG-Life-Science Paket in Höhe von 50 Millionen Euro aufgelegt. Dieses stieß auf eine große Nachfrage. 118 Anträge wurden von 108 Unternehmen eingereicht. Aufgrund dieses großen Erfolgs setzt das Arbeits- und Wirtschaftsministerium den Life Science-Schwerpunkt bei der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) nun mit einem weiteren Forschungsinvestitionspaket in Höhe von 45 Millionen Euro für die Jahre 2024 bis 2026 fort. Das wurde der Branche diese Woche von Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) zugesagt. Zusätzlich profitiere der Life Science Sektor erheblich von der steuerlichen Forschungsprämie. Im langjährigen Durchschnitt werden ca. 15 – 20 Prozent des Gesamtvolumens – dieses betrug 2023 immerhin 1,2 Milliarden Euro – von Unternehmen aus dem Life Science Bereich beantragt.
„Die Pharma-Branche zählt zu den strategischen Schlüsselindustrien und mit über 60.000 Beschäftigten auch zu den wichtigsten Arbeitgebern. Darüber hinaus stärkt sie die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit sowie die Resilienz des Standorts. Es ist unser Ziel, die besten Rahmenbedingungen für Patientinnen und Patienten und für heimische Betriebe zu schaffen, um die Gesundheitsversorgung sowie Wohlstand und Arbeitsplätze im Land zu sichern“, betonte Kocher. „Aufgrund der langen Entwicklungszeiten, des hohen Entwicklungsrisikos und strenger regulatorischer Vorgaben verlangt der Life Science-Sektor nach passgenauer Unterstützung. Mit dem ‚Austrian Life Sciences-Programme‘ bietet die FFG nun seit zwei Jahren ein Erfolg versprechendes Förderinstrument an – dies bestätigt auch die hohe Nachfrage“, betonte FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth.
PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog begrüßte die Zusage: „Forschung, Entwicklung und Innovation sind wichtige Motoren für die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Forschung schafft Know-how und hoch qualitative Arbeitsplätze. In Österreich seien seitens der pharmazeutischen Unternehmen in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt etwa 482 klinische Prüfungen durchgeführt worden. „Diese Zahl stagniert und es sollte unser Ziel sein, mehr klinische Prüfungen nach Österreich zu bringen“, erklärte Herzog. (rüm)