Die Pollensaison ist heuer stärker als in den Jahren zuvor. Die Apothekerkammer kündigt deshalb verstärkte Beratung an. In der Steiermark haben Forscher der TU Graz ein System entwickelt um die Pollenverbreitung rechtzeitig vorhersagen zu können.
Angesichts der aktuell geltenden höchsten Pollenwarnstufe in Österreich bietet die Apothekerkammer allen Menschen Hilfe in den Apotheken an. „Häufiges Niesen, juckende Augen, rinnende Nase – ob das Anzeichen einer gewöhnlichen Erkältung oder doch einer Allergie sind, ist oft schwer zu unterscheiden. Apotheker stellen gezielt Fragen, um eine erste, verlässliche Einschätzung zu treffen“, erklärt Susanne Ergott-Badawi, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer und angestellte Apothekerin in Wien. Lokale Antihistaminika in Form von Augentropfen, Nasentropfen oder Nasensprays würden zu einer raschen Linderung führen. Bei starken Beschwerden könnten Antiallergika als Tabletten eingenommen werden. „Auch speziell aufbereitete pflanzliche Heilmittel wirken unterstützend bei allergischen Beschwerden.“
Unterstützung könnte in absehbarer Zeit auch eine technische Lösung der TU Graz bringen. Um zu beantworten, welche Pollen in der Luft vorhanden beziehungsweise in den nächsten Tagen die Schleimhäute reizen werden, ist nach wie vor viel Handarbeit und mühsame Auswertung notwendig. Ein System, das die Pollen, schnell und günstig messen könnte, haben Forschende der TU Graz entwickelt. Zur weiteren Verbesserung wurden bereits Kooperationspartner gefunden. Pollenwarndienste informieren über die Tagesbelastung der Luft durch Blütenstaub und das mögliche Allergierisiko. Kaum jemand weiß jedoch, welche Arbeit dahinter steckt: Die Pollenmessnetze sind Partikelfallen, die größtenteils manuell ausgewertet werden, schilderte Olga Saukh vom Grazer Institut für Technische Informatik im Gespräch mit der APA. Ein kleines Team von Forschern rund um Saukh sowie dem Labor für Computertechnik und Netzwerke der ETH Zürich haben sich zum Ziel gesetzt eine kostengünstige automatisierte Technologie zur Erkennung von Pollen zu entwickeln. Sie haben einen Prototyp eines Messsensors entwickelt, der den gesamten Prozess – vom Einfangen der Pollen über das Erfassen bis hin zur Auswertung – erleichtern sollte. Das Ganze funktioniert mithilfe von fortschrittlichen Analysemethoden aus den Bereichen maschinelles Lernen. (red)