Rechnungshof kritisiert Corona-Datenmanagement

Symbolbild

Der Rechnungshof (RH) sieht in einem am Freitag veröffentlichten Bericht zum Umgang mit Gesundheitsdaten in der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zahlreiche Möglichkeiten für Verbesserungen.

Analysiert haben die Prüfer mit 2020 das erste Jahr der Pandemie. Auf Kritik stießen die Befüllung des epidemiologischen Meldesystems durch die Länder. Vor allem bei der Erfassung und Beobachtung der Krankheitsverläufe und der Absonderungsmaßnahmen habe man das Potenzial nicht ausgeschöpft. Bei Letzteren habe das Gesundheitsministerium keine Vorgaben für ein systematisches Monitoring gemacht. Der RH weist auch darauf hin, dass das Contact Tracing ab November 2020 wegen gestiegener Fallzahlen nicht mehr durchgängig gewährleistet war, hier habe eine hinreichend vorausschauende Personalplanung gefehlt. Engpässe habe es auch bei der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 gegeben. Kritisiert wird vom RH, dass die überprüften Bezirkshauptmannschaften und der Magistrat Wien das Epidemiegesetz nicht einheitlich umsetzten.

Dass unterschiedliche Stellen des Bundes und die Länder Daten in unterschiedlichen Formaten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten veröffentlichten, kritisiert der RH ebenso. Dies habe das Vertrauen der Bevölkerung in die Richtigkeit der Daten beeinträchtigt, was sich ungünstig auf die Glaubwürdigkeit der Behörden auswirkte – und somit auch auf die Akzeptanz sowie auf die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Pandemiebewältigung. „Der Rechnungshof empfiehlt daher, relevante Daten abgestimmt zu veröffentlichen“, so das Fazit. (red)