58,5 % der Apotheker denken, dass die Debatte über Lieferprobleme bei Corona-Impfstoffen dem Image der Industrie schadet. Die Schuld am Chaos geben sie aber der EU. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Onlineportals RELATUS PHARM.
Österreichs Apotheker gehen nicht mehr davon aus, dass bis zum Beginn des Sommers eine Durchimpfungsrate von 70 % erreichen lässt. 94,1 % glauben, dass sich das nicht mehr ausgeht. Das Nachrichtenportal RELATUS PHARM hat die Leser befragt, wie sie die Lage einschätzen.
Schuld am Chaos und den Engpässen bei Corona-Impfstoffen ist nach Ansicht der Pharmazeuten die EU-Kommission. 64,7 % sind der Meinung, dass die EU nur auf den Preis und nicht die Lieferfähigkeit geachtet hat. 49,9 % (Mehrfachantworten waren möglich) sehen den Grund aber auch in den zu geringen Produktionskapazitäten innerhalb Europas.
Dass die Industrie zu spät mit der Produktion begonnen hat, wie die EU argumentiert, glauben aber nur 2,9 der heimischen Apotheker. Umgekehrt denken allerdings 41,2 %, dass die EU im Vorjahr zu spät mit den Verhandlungen mit der Industrie begonnen hat. Wehrmutstropfen für die Industrie: die Pharmazeuten sind der Ansicht, dass die Diskussion über die Engpässe vor allem dem Image der Industrie schadet – immerhin 58,5 % sind davon überzeugt. Der Bonus, den sich die Industrie durch die rasche Entwicklung der Impfstoffe erarbeitet hat, scheint somit dahin. (rüm)