So ändern sich die Zecken- und FSME-Hotspots

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Es gab und gibt Hotspots, an denen es ganz besonders viele mit dem FSME-Virus infizierte Zecken gibt. Doch diese können sich ändern, berichten Fachleute. 

Jetzt ist es amtlich: Nicht einmal im Winter ist man vor FSME sicher. Zwischen Dezember und Jänner wurden laut „Virusepidemiologischer Information“ der MedUni Wien mehrere Personen mit FSME hospitalisiert. Die Haupt-Zeckenzeit ist nach wie vor im Sommer, daran hat sich nichts geändert. Doch die Annahme, dass man im Winter sicher ist, stimmt nicht mehr. Fachleute raten jetzt erneut zu Impfungen. Eine aktuelle Studie aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Schweden zeigt, dass das Bewusstsein für die von Zecken übertragene Erkrankung FSME großteils, nämlich bei 79 % der Befragten, vorhanden ist. Allerdings ist es in der Gruppe der 18-30-Jährigen deutlich niedriger ausgeprägt. 

Es gab und gibt zudem Hotspots, an denen es ganz besonders viele mit dem FSME-Virus infizierte Zecken gibt. Doch diese können sich ändern. Galten Tirol und Vorarlberg früher als nahezu FSME-frei, so ist das in den vergangenen Jahren nicht mehr der Fall. Durch den Klimawandel ändert sich das Verbreitungsgebiet der Zecken ständig – das gilt nicht nur für die Fläche, sondern genauso für die Höhe. Zecken wurden vereinzelt schon in Höhen von bis zu 1.500 Meter gefunden. 

„Selbst in Städten ist man nicht sicher, nicht einmal in Ballungszentren wie Wien. Diese vermeintliche Sicherheit ist ein Mythos“, erläutert Albrecht Prieler, Impfreferent der Ärztekammer Burgenland. Sowohl im gesamten Grüngürtel rund um Wien als auch auf der Donauinsel und in den größeren Parkanlagen in der Stadt müsse man mit Zecken rechnen. Kaum ein weitläufiger Grünbereich in Wien sei frei von Zecken. „Deshalb gilt ganz Österreich als Endemiegebiet.“ Die Annahme, dass man im Wald besonders gefährdet ist und Zecken sogar von Bäumen fallen, halte sich hartnäckig, erzählt Prieler. Tatsächlich lebt das Spinnentier aber eher auf niedriger Vegetation, vornehmlich auf Gras, Sträuchern und Unterholz. Der Mensch ist eher ein zufälliges Opfer, der die Zecke beim Vorbeigehen unabsichtlich abstreift. (red)