Gesundheitsminister Johannes Rauch tritt für EU-weite Reduktion von Liefermengen und Kosten sowie Verteilung der Lieferungen von Corona-Vakzinen ein. Denn aktuell lagern Millionen Dosen in Österreich.
Am Freitag hat Österreichs größte Corona-Impfstraße im Austria Center Vienna zum letzten Mal ihre Pforten geöffnet, die täglichen Impfzahlen gegen das SARS-CoV-2-Virus liegen inzwischen meist im dreistelligen Bereich. Auch in anderen Bundesländern wurden Impfstraßen geschlossen. Was bleibt, sind 20,9 Millionen Dosen unterschiedlicher Vakzine gegen das Virus, davon sind 4,4 Millionen bereits abgelaufen. 11,7 Millionen bestellte Dosen sollen noch kommen. Damit Impfstoffe andernorts eingesetzt werden können, anstatt abzulaufen, wurden von Österreich auch 9,2 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoffe an Drittstaaten gespendet, fünf Millionen davon 2022 (Stand Jänner 2023). Großteils gingen die Impfstoffe an die internationale Initiative „COVID-19 Vaccines Global Access“ (COVAX) der Vereinten Nationen.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) nannte die Corona-Impfung am Freitag „eine Erfolgsgeschichte“. Nur durch die enge Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft und der Hersteller sei Entwicklung und Herstellung der Impfstoffe binnen eines Jahres möglich gewesen. „Das hat weltweit Millionen Menschen das Leben gerettet“, betonte der Gesundheitsminister. Zuletzt äußerte er aber in Brüssel Unzufriedenheit über die Verhandlungen über eine Vertragsänderung mit den Herstellern der Corona-Impfstoffe. Die EU-Kommission solle hier härter agieren, Österreich wolle gemeinsam mit den anderen EU-Mitgliedsländern eine Reduktion der Liefermengen und der Kosten sowie eine Verteilung der Lieferungen über mehrere Jahre erreichen. Über die Details der Verhandlungen wurde jedoch Stillschweigen vereinbart, hieß es aus dem Ministerium. „Die Hersteller haben von den öffentlichen Investitionen massiv profitiert. Jetzt wird es Zeit, die Verträge der neuen Situation anzupassen“, mahnte Rauch. (red/APA)