Ganze Heerscharen an Consultants machen seit Jahren das Gesundheitssystem auf der Suche nach Einsparungsmöglichkeiten unsicher. Und landen am Ende beim Personal. Doch es geht auch anders.
Der Großteil der Ausgaben im Gesundheitswesen sind Personalkosten. Auf der Suche nach Effizienzpotenzialen suchen Unternehmensberater:innen nach Möglichkeiten, den Personaleinsatz zu optimieren. Da werden Excel-Listen erstellt, Dienstpläne gebastelt und vor allem die Beschäftigten genervt und zunehmend entmutigt. Dass bei der Suche nach Sparmöglichkeiten auch andere „Geistesblitze“ möglich sind, die niemandem wehtun, zeigt jetzt ein überaus banales Projekt im Universitätsklinikum AKH Wien. Den Verantwortlichen ist ein Licht aufgegangen und es werden einfach 52.000 Leuchten getauscht.
Klingt nach wenig? Offenbar nicht. Als Projekt- und Energiespar-Contracting-Partner ersetzt Wien Energie im kommenden Jahr in einer ersten Projektphase 8.000 Gangleuchten aus den 1970er Jahren durch neue sparsamere. Durch den Tausch der 8.000 Gangleuchten, die zum Großteil das ganze Jahr über und rund um die Uhr leuchten, können der Stromverbrauch bereits im ersten Jahr um eine Gigawattstunde reduziert und insgesamt 265 Tonnen CO2 eingespart werden. Nach erfolgreicher Evaluierung der ersten Projektphase Ende 2024 soll das Projekt auf 52.000 Leuchten ausgerollt werden. Dadurch können jährlich 700 Tonnen CO2 und bis zu 2,7 Gigawattstunden Strom eingespart werden, was allein dem Stromverbrauch von 1.350 Durchschnittshaushalten entspricht. Hochgerechnet sind das wirtschaftliche Einsparungen von etwa 1,3 bis 1,5 Millionen Euro.
Die Idee kommt übrigens von den Beschäftigten selbst: Auf einer eigenen Online-Plattform können im Rahmen von so genannten „Wettbewerben“ innovative Vorschläge von Mitarbeiter:innen zum optimalen Einsatz der Ressourcen und mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung eingebracht werden, teilen das AKH und die mit der technischen Betriebsführung betraute VAMED-KMB mit. Wenn einem da nicht ein Licht aufgeht. (rüm)