Anlässlich der Plasma Awareness Week warnten Expert:innen: Der Mangel an Plasmaspenden gefährdet aktuell die medizinische Versorgung.
Immer weniger Österreicher:innen spenden Blutplasma. Waren es 2019 noch fast 500.000 Liter ging das Spendenvolumen 2023 im Vergleich um 20 Prozent auf rund 400.000 Liter zurück. „Die Lage ist besorgniserregend. Überall im Land schlagen Plasmaspendezentren Alarm, weil immer weniger Blutplasma gespendet wird“, warnte Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmaindustrievertretung Pharmig, zu Beginn der Plasma Awareness Week. „Schnellt das Spendenaufkommen nicht bald wieder in die Höhe, wird es immer schwieriger, lebenswichtige Behandlungen für alle sicherzustellen, die auf Blutplasmamedikamente angewiesen sind – und das kann jede:r von uns sein“.
Blutplasma kommt in vielen unterschiedlichen Gebieten der Medizin zum Einsatz. Jährlich werden in Österreich rund 60.000 Menschen mit lebenswichtigen Präparaten auf Basis von Blutplasma behandelt. Der Bedarf steigt. Rückmeldungen aus den Plasmaspendenzentren zufolge sei es aber seit der Pandemie schwieriger geworden, neue Spender:innen in ausreichender Zahl zu gewinnen und zu motivieren, ihr Blutplasma regelmäßig zur Verfügung zu stellen. Der anhaltende Rückgang setzt die medizinische Versorgung zunehmend unter Druck. In Österreich können alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren Blutplasma spenden. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spendetermin bei einem Plasmazentrum vereinbaren. „Wir dürfen die medizinische Versorgung nicht aufs Spiel setzen. Jede Plasmaspende leistet einen wichtigen Beitrag, um die Lage zu stabilisieren“, appelliert Herzog. (kagr)