Streit um Honorar für Covid-19-Mittel spitzt sich zu

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Nach der ÖGK kritisiert auch die Ärztekammer die Finanzierung des oralen Covid-19-Medikamentes Paxlovid. Es dürfe „kein Körberlgeld für Apotheken durch Covid-19-Medikamente“ geben.

Der Konflikt zwischen der ÖGK und der Bundesregierung über die Finanzierung von Covid-19-Medikamenten wächst sich aus. ÖGK-Arbeitnehmer-Obmann Andreas Huss wirft dem Bund wie berichtet vor, die Distributionskosten des Großhandels und der Apotheken übernehmen zu müssen, „obwohl der Bund die Medikamente zu einem nicht nachvollziehbaren Preis eingekauft hat.“ Die Verhandlungen zwischen Sozialversicherung und Bund zu dem Thema seien ohne Ergebnis abgebrochen worden. Das Ministerium plant demnach das Medikament ohne Befassung der Heilmittel-Evaluierungs-Kommission, ohne Aufnahme in den Erstattungskodex und ohne chefärztliche Bewilligungspflicht in direkte Anwendung bei Covid-19-Patienten mit Risikofaktoren zu bringen.

Empört reagiert nun auch Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, auf die kolportierte Ausgestaltung der Abgabe von Paxlovid in Apotheken. „Dass die Apotheken 45 Euro pro Packung für die Medikamentenabgabe verlangen, ist aus meiner Sicht skandalös. Ganz offensichtlich versuchen die Apotheken, hier ein fettes Körberlgeld aus der Versorgung von vorrangig Risikopatientinnen und -patienten zu schlagen. Das ist inakzeptabel und wir können die Verärgerung der Österreichischen Gesundheitskasse, die anscheinend ungefragt dafür aufkommen soll, absolut nachvollziehen“, sagt Steinhart. „Ich möchte die Apothekerkammer daran erinnern, dass Ärztinnen und Ärzte sich bereit erklärt haben, ohne zusätzliche Kosten im Rahmen der Ordination Beratung und Aufklärung über das Medikament anzubieten. 45 Euro Provision pro Medikamentenpackung spotten ja jeglicher Relation“, unterstreicht Steinhart. An das Gesundheitsministerium appellierte der ÖÄK-Vizepräsident, keinesfalls auf derartige Angebote einzugehen. (red)