Tipps für gute Ernährung sind allgegenwärtig. Essen wir deswegen heute gesünder als früher? Das kann unter anderem vom Geschlecht abhängen, sagt eine Studie.
Im weltweiten Vergleich hielten sich Frauen besser an empfohlene Ernährungsweisen als Männer. Im Durchschnitt aßen sie demnach etwas mehr Obst, stärkearmes Gemüse wie zum Beispiel Kohl, Gurken oder Tomaten sowie Vollkornprodukte, wie aus einer im Fachmagazin „Nature Food“ veröffentlichten Meta-Studie hervorgeht. Den Untersuchungen der Wissenschafter:innen um Victoria Miller von der Tufts University (Boston/USA) zufolge ist der Vorsprung der Frauen in Ländern mit hohem Einkommen sowie in Zentral- und Osteuropa und Zentralasien besonders groß.
Für ihre Untersuchung hatten die Wissenschafter:innen Daten von über 1.100 Studien ausgewertet und daraus das Ernährungsverhalten von Menschen aus 185 Ländern zwischen den Jahren 1990 und 2018 herausgearbeitet. Allgemein betrachtet ernähren sich Menschen heute nicht maßgeblich gesünder als vor 30 Jahren, berichteten die Forschenden. „Der Verzehr von Hülsenfrüchten und Nüssen sowie stärkearmen Gemüsesorten nahm im Laufe der Zeit zu“, erläuterte Miller. „Aber die allgemeinen Verbesserungen in der Qualität der Ernährung wurden durch die vermehrte Aufnahme von ungesunden Lebensmitteln wie rotem oder verarbeitetem Fleisch, zuckergesüßten Getränken und Natrium aufgehoben.“ Die Ernährung wird auch von sozioökonomischen Faktoren wie dem Bildungsgrad beeinflusst, berichteten die Forschenden weiter. Besser gebildete Erwachsene und ihre Kinder ernährten sich demnach im Schnitt gesünder. (red/APA)