Österreichische Forscher:innen zeigen in einer Studie, dass sich vor allem jüngere Menschen eine europäische Zusammenarbeit in Gesundheitsfragen wünschen.
Am Montag wurde der Endbericht der EU-Zukunftskonferenz präsentiert. Eine wesentliche Forderung besteht darin, die Bereiche Gesundheit und Gesundheitsversorgung in die Zuständigkeiten aufzunehmen, die sich die EU und die EU-Mitgliedstaaten teilen. Das ist im Gesundheitsbereich nicht unumstritten, weil es etwa in manchen Ländern lockere Regelungen oder auch mehr Liberalisierung gibt – etwa im Apothekenbereich. Eine mehrteilige Studie, durchgeführt von der Universität für Weiterbildung Krems und der Universität Graz, widmete sich der Frage, wie Österreicher:innen dazu stehen.
Die europäische Zusammenarbeit während der Pandemie wird von knapp der Hälfte (47 %) der Befragten als eher bzw. sehr gut bewertet, mehr als die Hälfte hingegen befand diese eher nicht bzw. gar nicht gut (53 %). Eine nähere Analyse zeigt jedoch wesentliche Unterschiede bei den Altersgruppen. So bewerten zwei Drittel (67 %) der Gruppe der 15-bis-24-Jährigen die europäische Zusammenarbeit in der Covid-19-Pandemie als eher/sehr gut und bei der Gruppe der über 65-Jährigen zeigt sich mit 51% noch eine knappe Mehrheit. Am wenigsten Zustimmung, mit nur knapp 40 %, findet die europäische Pandemiebewältigung bei den 45-bis-64-Jährigen. „Auffallend ist, dass sich vor allem die Gruppe der 15-bis 24-Jährigen durchgehend für mehr europäische und internationale Zusammenarbeit in der Gesundheitspolitik ausspricht. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass die Parteipräferenz eine wichtige Rolle einnimmt“, sagte Studienleiterin Christina Hainzl, Leiterin des Research Lab Democracy and Society in Transition an der Universität für Weiterbildung Krems.
Betrachtet man die Zustimmung zu mehr europäischer Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit nach Parteipräferenz zeigt sich, dass dies bei Personen, die eine der beiden Regierungsparteien wählen würden, am höchsten ist (ÖVP 64 %, Grüne 70 %). Obwohl für die NEOS Europa-Agenden ein Kernthema darstellen, sprechen sich potentielle Wähler:innen der Partei vergleichsweise weniger stark für einen Ausbau aus (60 %). Potentielle SPÖ Wähler:innen stimmen dem mit 63 % zu, Wähler:innen der FPÖ befürworten dies mit nur 34 %. (red)
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