Der japanischen Pharmakonzern Takeda startet in Niederösterreich eine Biologika-Produktion und stellt dafür 60 neue Beschäftigte ein, erklärte der Manager der Produktionsstätte, Marian Bendik.
Orth an der Donau hat seit vielen Jahren eine lange Geschichte in der pharmazeutischen Produktion. Takeda ist nach eigenen Angaben einer der größten Pharmaarbeitgeber Österreichs – das Unternehmen hat zuletzt den Pharmakonzern Shire übernommen, der in Österreich die ehemalige Baxalta (vormals Baxter) gekauft hatte. Die heimischen Produktionsstätten befinden sich in Wien, Linz und eben in Orth an der Donau. Insgesamt über 4.000 Beschäftigte arbeiten bei Takeda Österreich.
Orth ist bereits bekannt für die Entwicklung von Medikamenten im Bereich Gentherapie, die auch in kleineren Mengen für Klinische Studien im Medikamentenzulassungsprozess produziert wurden. Bei der Produktion des rekombinanten Blutgerinnungsfaktor IX geht es nun um deutlich größere Produktionsmengen, da dieses Produkt bereits als Arzneimittel zugelassen ist. Dieses Biologikum wird zur Therapie von Hämophilie B eingesetzt, bei der es zu verzögerter oder keiner Blutgerinnung kommt. Diese Störung der Blutgerinnung wird durch ein defektes Gen des Patienten ausgelöst, das zu einem defekten Blutgerinnungsfaktor IX des Patienten führt. Das Medikament ersetzt den defekten Blutgerinnungsfaktor im Blut des Patienten, damit die Blutgerinnung funktioniert. Um dieses Arzneimittel herzustellen ist ein komplexer biotechnologischer Prozess über mehrere Wochen notwendig, in dem Zellen in großen Fermentationstanks angezüchtet werden. Anschließend wird durch einen mehrstufigen Prozess aus diesen Zellen der Gerinnungsfaktor gewonnen. (red)