Mit 22 Prozent leidet über ein Fünftel der Österreicher an Tagesschläfrigkeit. Schlafprobleme wurden vor allem durch die Pandemie verstärkt. Das ergab eine Umfrage von Spectra-Marktforschung, die am Dienstag präsentiert worden ist.
„Die Ergebnisse der Erhebung zeigen, dass über ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung eine überdurchschnittliche Tagesschläfrigkeit zeigen. Von diesen sind vier Prozent in einem hohen Ausmaß betroffen. Besonders signifikant ist, dass die Tagesschläfrigkeit im Alter ansteigt: In der Gruppe der über 70-Jährigen ist die Tagesschläfrigkeit am höchsten“, bekräftigte Romana Forster-Gartlehner von Spectra. Weitere Ergebnisse: 32 Prozent der Menschen in Österreich schlafen seit Corona schlechter. Bei der österreichweiten Befragung mit 1.002 Teilnehmenden wurde die Wahrscheinlichkeit, in verschiedenen Situationen einzuschlafen, untersucht. 46 Prozent gaben an, dass beim kurzen Ausruhen am Nachmittag die Wahrscheinlichkeit einzuschlafen am höchsten ist. 28 Prozent würden beim Fernsehen mit hoher Wahrscheinlichkeit einnicken.
„Während es für Müdigkeit einfache Gründe gibt, kann die Schläfrigkeit als extreme Form von Müdigkeit gefährlich werden. Schläfrigkeit kann nämlich pathologische Hintergründe haben, wie das Restless Leg Syndrom, Narkolepsie oder die obstruktive Schlafapnoe“, sagte Ingo Fietze, Leiter des Interdisziplinären schlafmedizinischen Zentrums Berlin. Besonders wichtig zu wissen sei, dass man sich Schlaf nicht aufsparen kann und sich Schlafmangel nur bedingt wieder aufholen lässt. „Der Schnarcher merkt nicht, dass er schnarcht“, betonte Josef Hoza, Leiter der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Österreich. Weltweit leiden 936 Millionen Menschen an der Atemstörung, in Österreich sind es 350.000. „In Österreich weisen etwa vier Prozent der Bevölkerung eine therapiepflichtige OSA auf. Von diesen befindet sich nur ein Viertel unter einer effizienten Therapie zur Vorbeugung kardiovaskulärer Folgeerkrankungen“, betonte Rainer Popovic, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung. Zudem stehe einer kleinen Anzahl an Schlaflaboren ein hoher Bedarf an Behandlungsplätzen gegenüber. (red/APA)