Ein Drittel der Bevölkerung weiß nicht was Generika sind. Die große Mehrheit hält eine von Asien oder anderen Drittstaaten unabhängige Medikamentenproduktion für wichtig.
Ob Österreicher:innen Generika kennen oder nicht, hängt stark vom Alter und der eigenen Medikamenteneinnahme ab. In der Gruppe der über 60-Jährigen sowie jener der chronisch Erkrankten geben 64 beziehungsweise 59 Prozent an, Generika „sicher“ definieren zu können. Das zeigt der Austrian Health Report 2022, der im Auftrag von Sandoz Österreich durch IFES durchgeführt wurde und einerseits Menschen aus der Allgemeinbevölkerung, andererseits medizinische Fachkräfte befragte. Insgesamt sind es unter den Österreicher:innen aber nur 44 Prozent, die angeben, Generika „sicher“ definieren zu können, 23 Prozent sagen, sie könnten Generika „eher schon“ definieren.
Ein Drittel der Befragten kann mit dem Begriff also wenig bis gar nichts anfangen. Wohl auch deshalb spielt es für 63 Prozent keine (große) Rolle, ob ein Original oder ein Generikum verschrieben wird. Bei der Gruppe der medizinischen Fachkräfte haben acht von zehn viel Erfahrung mit Generika im Berufsalltag haben. Weniger Erfahrung haben sie dafür mit Biologika, nur 44 Prozent haben viel Erfahrung. Bei den Biosimilars sind es noch weniger: Nur ein Viertel der medizinischen Fachkräfte gibt an, über viel Erfahrung zu verfügen. Bei Biologika und Biosimilars sind es insgesamt jeweils rund ein Drittel, die angeben wenig bis gar keine Erfahrung damit zu haben. Was die Verschreibungen beziehungsweise die Verschreibung via e-Medikation jedweder Medikamente angeht, zeigt der Report, dass dies mit einer Befürwortung von insgesamt 90 Prozent von medizinischen Fachkräften uneingeschränkt positiv gesehen wird.
Das Thema Versorgungssicherheit scheint, befeuert durch die aktuellen Krisen, ebenfalls eine große Rolle für die Befragten zu spielen. So hält die Mehrheit der Befragten des Austrian Health Reports eine unabhängige Medikamentenproduktion in oder für Österreich oder die EU – und damit eine Unabhängigkeit von Asien und anderen Ländern – für relevant. In der Allgemeinbevölkerung sind es 63 Prozent, die eine größere Unabhängigkeit für sehr, 28 Prozent für eher wichtig halten. Die damit verbundenen höheren Kosten für das österreichische Gesundheitssystem halten knapp zwei Drittel für (eher) vertretbar.
Bei den Fachkräften sind es insgesamt sogar 81 Prozent, die sich grundsätzlich für eine Unabhängigkeit bei der Produktion einsetzen, wobei es in der Gruppe der Apotheker:innen ganze 94 Prozent, bei den Ärzt:innen 76 Prozent sind – ein zentraler Aspekt hierbei ist die Unabhängigkeit vom internationalen Ausland. „Nur 33 Prozent der in Europa zugelassenen Wirkstoffe werden auch lokal produziert. So entstehen Lieferengpässe für wichtige Medikamente und gefährden die Versorgungssicherheit. Eine effiziente, europaweite Pharma-Strategie, in der Produktionsstruktur und Lieferketten resilienter gestaltet werden, der starke Preisdruck auf Generika reduziert wird sowie umfassende Aufklärung und Information über deren Einsatz, sind daher von hoher Bedeutung“, betont Wolfgang Andiel, Head External Affairs und Market Access bei Sandoz Austria. (Kagr)