Eine neue Umfrage im Auftrag der Impfstoffhersteller zeigt, wie groß das Interesse nach einer Auffrischung der Corona-Impfung ist. Für Herbst wird eine Aufklärungskampagne gefordert.
54 Prozent der gegen Covid-19 geimpften Personen in Österreich werden sich in Zukunft „wahrscheinlich“ oder „auf jeden Fall“ eine Auffrischung holen. Am höchsten ist die Zustimmung bei den bereits viermal Geimpften, zeigt eine Umfrage im Auftrag des Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH). 17 Prozent der Geimpften wollen sich aber „auf keinen Fall“ auffrischen lassen. ÖVIH-Präsidentin Renée Gallo-Daniel hält daher „eine breite Aufklärungskampagne“ vor dem Herbst für sinnvoll. Zuletzt hatte das auch die WHO empfohlen.
Neun Prozent der geimpften Österreicher:innen sind noch unentschlossen, ob sie sich noch einmal impfen lassen wollen. 21 Prozent wollen sich „wahrscheinlich nicht“ auffrischen lassen. Je knapp ein Viertel derer, die geimpft sind, aber sicher oder eher keine Auffrischungsimpfung in Anspruch nehmen wollen, finden, dass es nicht mehr notwendig ist (Corona sei vorbei bzw. nicht mehr gefährlich) bzw. verweisen auf aus ihrer Sicht zu starke Nebenwirkungen und Impfreaktionen. „Es hat weltweit noch nie so eine große Impfanwendung gegeben wie bei den Covid-Impfstoffen“, diese sei zudem „sehr gut dokumentiert“, setzte Gallo-Daniel dem entgegen.
Zwei Prozent der vom Marktforschungsinstitut Integral befragten 1.000 Personen im Alter von 16 bis 75 Jahren gaben an, einmal geimpft zu sein, zwölf Prozent zweimal, 41 Prozent dreimal und 29 Prozent viermal. Damit sind laut der Umfrage 84 Prozent in dieser Altersgruppe zumindest einmal geimpft.
Bisher ist vom Nationalen Impfgremium (NIG) nach der dreiteiligen Grundimmunisierung nur die erste Auffrischung („vierter Stich“) ab dem Alter von zwölf Jahren allgemein empfohlen, vorzugsweise mit den speziell dafür zugelassenen Vakzinen, die auf die Omikron-Varianten von SARS-CoV-2 abzielen. Nach der erwarteten Adaptierung durch das NIG vor dem Herbst brauche es eine Aufklärungskampagne, wer sich wann genau wieder auffrischen lassen soll und wo die Impfung durchgeführt wird, erläuterte Gallo-Daniel. Auch Ärzt:innen würden auf die offizielle NIG-Empfehlung warten. (red)