Eine neue Untersuchung zeigt: Während die meisten Belastungen in der Arbeitswelt – etwa durch Passivrauchen, Unfallgefahr oder Bildschirmarbeit – in den vergangenen zehn Jahren rückläufig waren, bleibt die Belastung durch Zeitdruck und Lärm hoch.
Die Arbeiterkammer Oberösterreich hat ihren neuesten „Arbeitsgesundheitsmonitor“ vorgestellt. Von den 1.106 im Jahr 2018 anerkannten Fällen von Berufskrankheit in Österreich entfielen laut Arbeiterkammer fast 60 Prozent auf durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit. Besonders stark betroffen sind Werkzeugmacher – drei Viertel von ihnen fühlen sich durch Lärm belastet. Auch mehr als die Hälfte der Fabriksarbeiter, Schlosser, Maurer, Tischler und Dachdecker klagt über Lärm am Arbeitsplatz. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten, die durch Lärm belastet sind, hält es zudem für unwahrscheinlich, ihren Beruf bis zur Pension ausüben zu können. Bei jenen, die nicht unter Lärm leiden, sind es 38 Prozent.
Auch im Handel und in der Gastronomie ist Lärm ein Thema: Als störendste Lärmquellen empfinden die Angestellten Kunden, Kollegen und die ständige Beschallung durch Radio und Musik – vor allem in der Vorweihnachtszeit. Noch mehr fühlen sich die Beschäftigten aber durch den ständigen Zeitdruck und den Kundenkontakt im Allgemeinen gestresst. So empfinden etwa zwei Drittel der Kassiererinnen und Kassierer den ständigen Kontakt zu Kunden als starke Belastung. Auch ständige Überwachung und Kontrolle sowie mangelnde Rückzugsmöglichkeiten zählen im Handel und im Gastgewerbe zu den stärksten Stressfaktoren. Der „Arbeitsgesundheitsmonitor“ basiert auf 4.000 persönlichen Interviews jährlich und beschreibt die subjektive gesundheitliche Befindlichkeit der Beschäftigten. (APA)